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Berliner Wirtschaft: Dussmann will jeden Sonntag öffnen

Der Dienstleistungskonzern Dussmann steigert seinen Umsatz um vier Prozent und plant 1000 neue Jobs. Das Kulturkaufhaus des Unternehmens soll bald auch sonntags öffnen dürfen - mit Hilfe eines Tricks.

Berlin - Das Kulturkaufhaus Dussmann will möglichst noch vor Mai damit beginnen, an jedem Sonntag Bücher und CDs zu verkaufen. „Wir sind noch dabei, die Voraussetzungen juristisch zu prüfen“, sagte Unternehmenssprecherin Michaela Mehls dem Tagesspiegel. „Wir hoffen aber, dass es noch vor Mai möglich ist, an jedem Sonntag von 13 bis 20 Uhr zu öffnen.“ Die Dussmann-Gruppe, zu der neben dem Kulturkaufhaus auch Gebäudemanagement und die Altenpflegesparte Kursana gehören (siehe Kasten), hatte den Umsatz im vergangenen Jahr um vier Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro gesteigert – eine leichte Abschwächung gegenüber dem Vorjahr.

Bislang lässt das Berliner Ladenschlussgesetz die Öffnung an Sonn- und Feiertagen als Ausnahme nur zehn Mal im Jahr zu. Mit einem Trick will Dussmann diese Regelung aber umgehen. Das Kulturkaufhaus hat sich Ende 2007 eine 3500 alte Sphinx vom Ägyptischen Museum ausgeliehen und im Haus an der Friedrichstraße aufgestellt. Damit, so argumentiert Dussmann, sei das Kulturkaufhaus quasi ein Ableger des Museums und müsse auch – wie ein Museumsshop – sonntags öffnen dürfen.

Das Kulturkaufhaus, das schon jetzt werktags bis Mitternacht verkauft, ist zwar zumindest für Berliner der bekannteste Teil des Dussmann-Konzern, es trägt aber nur einen kleinen Teil zum Gesamtumsatz bei.

Im vergangenen Jahr steigerte der Dienstleistungskonzern mit Sitz in Berlin den Umsatz insgesamt um vier Prozent oder 47 Millionen Euro auf 1,331 Milliarden Euro, wie die Gruppe am Montag mitteilte. „Dieses Wachstum gelang gleichermaßen in Deutschland wie im Ausland“, hieß es in der Mitteilung vom Montag. Gegenüber dem ersten Halbjahr – wo der Umsatz noch um fünf Prozent gestiegen war – und auch dem Vorjahr ist die Dynamik damit etwas zurückgegangen. Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen nicht. Wie viel Umsatz auf die einzelnen Sparten entfällt, will der Konzern erst bei der Bilanzvorlage im Mai bekannt geben.

Für den neuen Dussmann-Chef Thomas Greiner wird es die erste Bilanzvorlage sein. Anfang September hatte der Schwabe, der sich gegen mehrere Konkurrenten aus dem Haus durchgesetzt hatte, seinen Landsmann und Dussmann-Gründer Peter Dussmann an der Spitze des Konzerns abgelöst.

Nach einem erfolgreichen Jahr will die Gruppe auch im laufenden Jahr 1000 neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen, die meisten davon in der Altenheim- sparte Kursana, daneben auch im Gebäudemanagement. Da in Berlin und Brandenburg bislang keine neuen Altenheime geplant seien, würden neue Arbeitsplätze in der Region nur im Gebäudemanagement entstehen, sagte die Sprecherin. Wie viele neue Jobs entstehen, hänge von der Zahl der Neuaufträge ab, die aber noch nicht absehbar seien, sagte Unternehmenssprecherin Mehls. 2007 hatte der Dussmann-Konzern die Zahl der Mitarbeiter im Inland um insgesamt 1300 gesteigert.

Im vergangenen Jahr hatte Dussmann unter anderem ein Dienstleistungspaket für die Rolls-Royce-Standorte in Dahlewitz bei Berlin und Oberursel bei Frankfurt am Main übernommen und die Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlins ausgeweitet. Dussmann bewacht unter anderem den Schlosspark Sanssouci.

Maren Peters

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