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HEIK AFHELDT trifft…: Dubai-Experte Andreas Hempel

Nach einer knappen Stunde in Andreas Hempels Büro in der Friedrichstraße ist man überzeugt: Die Märchen aus 1000 und einer Nacht passieren gerade alle wirklich – nicht bei uns in Berlin, sondern am Persischen Golf. Dort, wo auf einer kleinen Fläche von gerade einmal 75 mal 45 Kilometern das Emirat Dubai einen riesigen Sprung in die scheinbar ferne Zukunft tut.

Nach einer knappen Stunde in Andreas Hempels Büro in der Friedrichstraße ist man überzeugt: Die Märchen aus 1000 und einer Nacht passieren gerade alle wirklich – nicht bei uns in Berlin, sondern am Persischen Golf.

Dort, wo auf einer kleinen Fläche von gerade einmal 75 mal 45 Kilometern das Emirat Dubai einen riesigen Sprung in die scheinbar ferne Zukunft tut. Vor 40 Jahren noch lebten dort kaum mehr als 30 000 Nomaden in der Wüste. Heute wächst hier in Windeseile das höchste Gebäude der Welt mit gut 600 Metern in die Höhe. Jeden zweiten Tag um ein Stockwerk. 1,4 Millionen Menschen leben und arbeiten heute schon dort, davon 85 Prozent Ausländer. Jeden Tag kommen 800 dazu. In wenigen Jahren werden es über vier Millionen Einwohner sein. Und dazu die Millionen Touristen, die die neuen gigantischen Attraktionen wie den Erlebnis-Park mit elektronisch animierten Sauriern, das künstliche Wintersportparadies oder eine der 300 neuen Kliniken in der riesigen Healthcare City besuchen werden. Neben der berühmten künstlich angelegten „Palmeninsel“ vor der Küste werden ganz neue Städte mit hunderten neuer Wohn- und Arbeitstürme in der Region entworfen und hochgezogen, in denen in wenigen Jahren das weltgrößte Business- und Finanzzentrum sitzen soll, mit der Welt vernetzt und verbunden durch einen ebenfalls riesigen neuen Airport. 200 der 500 größten Unternehmen der Welt haben – angelockt auch von der Steuerfreiheit – heute schon ihren Sitz in Dubai.

Im Wüstensand entsteht eine völlig neue Welt ohne Armut und Arbeitslosigkeit, sagt der Mann, der mit seinem Partner und ihrer gemeinsamen Firma, der Global Finance Management, Türen zur Beteiligung an dieser Bonanza öffnen möchte. In der Region gibt es jedes Jahr neue Wachstumsrekorde, 2006 ein Plus von 26 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt. An diesem unvorstellbaren Tagtraum beteiligen sich deutsche Firmen: Architekturbüros, Hersteller von Fahr- stühlen, Fenstern oder Verkehrseinrichtungen und allmählich auch Investoren und Anleger. Die erzielbaren Renditen erscheinen märchenhaft.

Andreas Hempel, der braungebrannte Mann mit dem feschen Lippenbärtchen und der ansteckenden Begeisterung für die Visionen des herrschenden Scheichs und die freundlichen, glücklichen Menschen dort unten, hat eine bewegte Vergangenheit. Gelernter Betriebswirt, Pendler zwischen Ost und West, Immobilienmakler und Finanzberater. Die Frage, was denn die Erklärung für dieses Weltwunder Dubai sei, klingt so einfach wie aus einem Lehrbuch für Unternehmensführung. Erstens: eine Vision, zweitens: Kapital, drittens: schnelle Entscheidungen. Was bei uns Jahre dauere, werde dort in wenigen Wochen entschieden und zügig umgesetzt. Und doch glaubt er auch an die Zukunft Berlins. Es wächst zum Zentrum Europas heran, ist er überzeugt.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels

Andreas Hempel (47) ist der Managing Director der Berliner Dependance der Dubaier Investmentplattform Global Finance Management. Der gebürtige Bonner ist gelernter Betriebswirt.

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