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Konjunktur: Geringer Industrieanteil hilft Berlin in der Krise

Die Wirtschaftsflaute schlägt sich auch in Berlin nieder. Im bundesweiten Vergleich fällt das Minus im ersten Halbjahr aber eher gering aus. Dabei kommt der Hauptstadt zugute, dass die Industrie sie stiefmütterlich behandelt.

Berlin und Brandenburg sind von den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr 2009 weniger stark betroffen gewesen als die meisten anderen Bundesländer. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt in Berlin gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent und in Brandenburg um 2,4 Prozent.

Unter Ausschaltung der Preisveränderungen verzeichnen die Statistiker für die Bundeshauptstadt im Vergleichszeitraum eine reale Wirtschaftsentwicklung von minus 2,3 Prozent und für die Mark von minus 3,6 Prozent. Zum Vergleich: Deutschlands Bruttoinlandsprodukt sank preisbereinigt um 6,8 Prozent.

Dienstleister leiden weniger unter der Krise

Als Grund für die vergleichsweise geringen negativen Auswirkungen führen die Statistiker den starken Dienstleistungssektor an. In Berlin machen die Dienstleistungsbranchen rund 80 Prozent der Wirtschaft aus, in Brandenburg liegt der Anteil bei rund 72 Prozent. Die Dienstleister sind von der Wirtschaftsflaute verhältnismäßig wenig betroffen.

Das verarbeitende Gewerbe in der Bundeshauptstadt ist mit 13 Prozent vergleichsweise gering vertreten. Auch in Brandenburg liegt der Anteil der Industrie mit rund 15 Prozent rund zehn Punkte unter dem bundesweiten Durchschnitt. Allerdings seien in der Mark vor allem jene Branchen des verarbeitenden Gewerbes ansässig, die am stärksten unter der Krise zu leiden hätten, wie beispielsweise die Metallerzeugung und der Fahrzeugbau. (sf/ddp)

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