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LBB: Große Pläne für die Landesbank Berlin

Der ostdeutsche Sparkassenverband will die Landesbank Berlin zum zentralen Dienstleister für die Sparkassen machen.

Berlin - Der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Claus Friedrich Holtmann, hat sich für eine einzige Landesbank als Verbundpartner für die Sparkassen ausgesprochen. „Aus Sicht des OSV wäre die Landesbank Berlin (LBB) der geborene Partner der Sparkassen“, sagte Holtmann dem „Handelsblatt“. Die LBB wurde von den Sparkassen Mitte 2007 für 5,3 Milliarden Euro erworben und ist die einzige Landesbank, die den Sparkassen allein gehört.

Holtmann ist bislang der einzige Sparkassenfunktionär, der die LBB namentlich als zentralen Dienstleister ins Spiel bringt. Sie könnte nach seinen Vorstellungen die Kunden der Sparkassen ins Ausland begleiten, im Geschäft mit großen Konsortialkrediten tätig sein, Kapitalmarktgeschäfte für die Sparkassen abwickeln und als Produktlieferant tätig sein. Derzeit übernehmen die sieben Landesbanken jeweils diese Funktionen für die regionalen Sparkassen.

Alle Beobachter sind sich einig, dass es angesichts der überwiegend schwachen Geschäftsmodelle der noch sieben Landesbanken zu einer Verdichtung kommen muss. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat im November ein Modell ins Spiel gebracht, das grob eine Dreiteilung vorsieht. Als betriebswirtschaftlich vernünftig wird beispielsweise ein Zusammengehen von BayernLB und Landesbank Baden-Württemberg angesehen. Im Norden wird an eine Liaison von HSH Nordbank und NordLB gedacht. Die LBB war bei diesen Planspielen bisher als einzige Bank außen vor geblieben.

Holtmann will die Landesbanken deutlich abspecken und sie auf das Geschäft für die Sparkassen beschränken. „Würde man die Sparkassenfunktionen der Landesbanken zusammenkehren, würde daraus eine Sparkassenzentralbank entstehen, die sicherlich ein auskömmliches Geschäft hätte und die als Verbundpartner für die Sparkassen höchst willkommen wäre“, sagte Holtmann. Derzeit macht das Verbundgeschäft der Landesbanken mit den Sparkassen höchstens zehn bis 15 Prozent der Erträge aus.

Der OSV, der die Interessen der Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg vertritt, ist an der LBB mit zehn Prozent beteiligt. Darüber hinaus halten die Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen-Anhalt Beteiligungen an der NordLB, die auch das Verbundgeschäft für sie erledigt. Die brandenburgischen Sparkassen kooperieren mit der WestLB, die Sparkassen in Sachsen mit der Landesbank Baden-Württemberg. fmd (HB)

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