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Berliner Zeitung: Redakteure legen Ämter nieder

Die wegen ihrer Stasi-Tätigkeit in die Kritik geratenen Redakteure der "Berliner Zeitung" verzichten auf ihre Leitungsfunktionen. Beide werden jedoch auch weiterhin für das Blatt tätig sein.

Zwei Redakteure der "Berliner Zeitung" geben ihre leitenden Funktionen auf, werden aber weiter für das Blatt arbeiten. Der bisherige Leiter der Seite 3 und des Magazins sowie der stellvertretende Ressortleiter Politik waren wegen ihrer Stasi-Tätigkeit in die Kritik geraten. Beide setzen ihren beruflichen Weg als Redakteure fort, schrieb die "Berliner Zeitung" am Mittwoch auf ihrer Medienseite. Bereits seit Ende März hatten die beiden ihre Führungsaufgaben ruhen lassen, nachdem ihre inoffizielle Mitarbeit (IM) bei der früheren DDR-Staatssicherheit bekannt geworden war.

Ein von der Chefredaktion eingesetzter Ehrenrat hatte über die beiden Fälle beraten. Dem Ehrenrat gehören Theaterregisseur Thomas Langhoff, der frühere Direktor der Gauck-Behörde, Peter Busse, der Schriftsteller Adolf Endler und der Vorstand der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, an.

Stasi-Verstrickungen der Zeitung werden untersucht

In einer ersten Stellungnahme war der Rat zu der Auffassung gelangt, dass eine Weiterbeschäftigung der beiden Journalisten möglich sei, weil sie ihre Vergangenheit aufgearbeitet hätten. Ehrenrat und Chefredaktion begrüßten die Entscheidung der beiden Ex-Stasimitarbeiter auf ihre leitenden Ämter zu verzichten.

Mitte August will der Ehrenrat die Ergebnisse der freiwilligen Untersuchung der gesamten Redaktion der "Berliner Zeitung" sichten und diese in einem Abschlussbericht bewerten. Nach Bekanntwerden der beiden Stasi-Fälle hatte die überwiegende Mehrheit der Redaktion bei der Birthler-Behörde Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Zudem wurde der Berliner Rechtsanwalt Johannes Weberling als Leiter einer Kommission eingesetzt, die die Stasi-Verstrickungen in der Zeitung generell untersuchen soll. (jg/ddp)

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