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© ddp

Berliner Zoo: Eine Bayerin für Knut

Eisbärin Gianna ist seit Dienstag die neue Mitbewohnerin des Berliner Eisbärs Knut. Sie kommt aus einem Münchner Tierpark.

Eisbär Knut hat endlich Gesellschaft: Artgenossin Gianna aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn ist am Dienstagvormittag im Berliner Zoo eingetroffen. Sie ist vorerst in einem Innengehege untergebracht, das sich direkt hinter dem von Knut befindet. Noch trennt ein Metallschieber die beiden Tiere voneinander. Er soll in Kürze durch ein Gitter ersetzt werden, damit sich die Bären vorsichtig beschnuppern können. Wenn dieser Annäherungsversuch ohne Probleme verläuft, sollen die Tiere direkt zueinander gelassen werden.

Gianna habe den Transport gut überstanden, sagte Bärenkurator Heiner Klös auf Anfrage. „Sie muss nun erst mal ausschlafen.“ Und sich vor allem von der Narkose erholen, die ihr verabreicht wurde, um sie in einer Transportbox in das Fahrzeug zu bekommen. Auf der Reise begleiteten sie die Eisbären Yoghi und Lisa, die im Tierpark Friedrichsfelde untergebracht wurden. Lisa ist Knuts 32-jährige Großmutter väterlicherseits. Ein Pfleger und eine Veterinärmedizinerin überwachten die Tiere während der Fahrt. Sie blieben bis zum Abend in Berlin, um die Eingewöhnung zu begleiten. Voraussichtlich in der kommenden Woche soll Gianna der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dann können sich die Zoobesucher selbst ein Bild davon machen, ob die fast dreijährige Bärin tatsächlich pummeliger ist als ihr neuer WG-Partner.

Wann Knut und Gianna einander erstmals gegenübertreten, steht noch nicht fest. „Das kann man nicht nach Schema F machen“, sagte Zoo-Tierarzt André Schüle, „da muss man abwarten.“ Von dem bevorstehenden Rendezvous ahne Knut bislang jedenfalls nichts. „Der liegt in seiner Anlage und schläft.“ Spekulationen über möglichen Nachwuchs wies Schüle zurück: Bären erlangen erst mit fünf bis sechs Jahren die Geschlechtsreife – Knut wird im Dezember drei. Es werde sich vorerst nur um eine „Sandkastenliebe“ handeln, sagte Bärenkurator Heiner Klös.Neun Monate werden die Münchner Bären in Berlin bleiben, dann geht es zurück nach Bayern. Der Umzug war nötig, weil im Tierpark Hellabrunn das gesamte Eisbärengehege für vier Millionen Euro saniert wird.

Die Tierschutzorganisation Peta erstattete vergangenen Freitag Anzeige wegen des Umzugs. Zoo und Tierpark seien ungeeignet, weil die Bären die Außengehege nur im Wechsel betreten dürften und sich sonst in einer Innenbox aufhalten müssten. Der Zoo wollte sich dazu auf Nachfrage nicht äußern. hey

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