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Berlin: Berlins Geschenk an Europa

Konzerte, Partys, Kunstaktionen: Am Wochenende wird in Mitte der 50. Geburtstag der EU gefeiert

Mahala Rai Banda – schon mal gehört? Nein? Macht nichts. Die rumänische Band – zu deutsch: „Edle Gruppe aus dem Ghetto“ – ist eine von vielen, die am Sonntag am Brandenburger Tor auftreten werden. Hört sich Monrose bekannt an? Auch die deutsche Casting-Band aus der Fernsehshow „Popstars“ wird am Wochenende dabei sein. Vor allem aber sind ab 18 Uhr die italinienische Rockröhre Gianna Nannini und der britische Altmeister Joe Cocker zu sehen.

Anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge veranstaltet die Bundesregierung am Wochenende ein großes Fest auf Berlins erprobter Partymeile: Auf der Straße des 17. Juni stellen sich am Sonntag zahlreiche Vereine und die Vertretungen der Länder der Europäischen Union mit eigenen Ständen und kulinarischen Spezialitäten vor. Nebenan, Unter den Linden, soll der europäische Einigungsprozess mit einer aufwendigen Freiluftausstellung für ein breites Publikum anschaulich gemacht werden. Die Meilensteine von der Geburtsstunde der Euroäischen Union bis zum Europa unserer Tage werden interessierten Spaziergängern in Bildern und Filmen näher gebracht.

Vergleiche mit der Fußballweltmeisterschaft und der inzwischen legendären Fanmeile sorgen bei den Veranstaltern für Vorfreude: Sie erwarten mehrere hunderttausend Menschen zu der Open-Air- Party. Die Straße des 17. Juni soll deshalb ab morgen für den Autoverkehr gesperrt werden. Ab Sonnabend sind dann auch Teile der Behrenstraße, der Tiergartenstraße und Unter den Linden bis Sonntagabend dicht.

Wem sich das alles nach zu viel Trubel anhört, der kommt am Wochenende sicher in den Museen dieser Stadt auf seine Kosten. Liebhaber etwas ruhigerer Kunst können sich schon am Sonnabend auf die Suche nach klassischer Schönheit in der Kulturgeschichte begeben: Ist die ägyptische Nofretete im Alten Museum der Ästhetik letzter Schluss? Oder die grazile Tänzerin von Canova im benachbarten Bodemuseum? Vielleicht sind gar die ringenden Götter auf dem Altar im nahen Pergamonmuseum der Ausdruck wahrer Schönheit? Immerhin wird sich hier auch die Choreografin Sasha Waltz mit ihrem Ensemble tanzend dem Mythos der umstrittensten Gestalt der alteuropäischen Geschichte nähern: der griechischen Kindsmörderin Medea.

Um 19 Uhr will Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die „Europa-Nacht der Schönheit“ eröffnen, bis 2 Uhr können Besucher dann in den Ausstellungen und Sonderveranstaltungen auf der Museumsinsel und im Kulturforum am Potsdamer Platz ausgewählte Werke aus der europäischen Kunstgeschichte bewundern. Karten gibt es an den Abendkassen der Museen: 14 Euro kostet der einmalige Eintritt für alle Häuser, ermäßigt sind dafür zehn Euro zu bezahlen.

Wer nach 2 Uhr immer noch nicht ins Bett möchte, kann anlässlich der „Europäischen Clubnacht“ in der gesamten Innenstadt tanzen gehen. 35 Berliner Clubs haben sich auf Initiative der Clubcommission Berlin – einer Vereinigung der Berliner Club- und Partyveranstalter – zusammen gefunden: Wer zwölf Euro Eintritt zahlt, kann die ganze Nacht hindurch alle teilnehmenden Clubs besuchen. Mehr als 100 DJs und 30 Bands wollen dafür sorgen, dass bis Sonntagmittag gefeiert werden kann. Da die Clubnacht auch den Kulturaustausch zwischen europäischen Musikern fördern will, sollen etwa im „Oxymoron“ am Hackeschen Markt finnische Indie-Bands den Ton angeben. Im „Kesselhaus“ in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg möchte man hingegen portugiesische Akzente setzen.

Das Bühnenprogramm und Informationen zum gesamten Wochenende gibt es im Internet unter www.europafest2007.de. Eine vollständige Liste der teilnehmenden Clubs findet man unter der Adresse www.clubcommission.de.

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