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Berlin: Berlins Straßenlage: Neuer Bahnhof vergammelt ungenutzt

Hier scheint die Mauer noch zu stehen, zumindest imaginär. Die Betonteile sind zwar entfernt, doch wo sie einst standen, enden heute weiter abrupt die Gleise der Anhalter Bahn.

Hier scheint die Mauer noch zu stehen, zumindest imaginär. Die Betonteile sind zwar entfernt, doch wo sie einst standen, enden heute weiter abrupt die Gleise der Anhalter Bahn. Dabei ist der nächste Bahnhof nur wenige hundert Meter entfernt. Wäre die Lücke geschlossen, gäbe es auch hier eine Schienenverbindung aus der Stadt über Lichterfelde ins südliche Umland Richtung Jüterbog. So aber müssen die Fahrgäste weiter auf den Bus ausweichen.

Ursprünglich sollten schon längst Regionalzüge auch hier wieder Berlin und Brandenburg verbinden. Brandenburg hat seine Aufgaben dabei längst erfüllt. Die nagelneuen Gleise liegen schon seit 1997, erneuert worden war bereits auch schon der Bahnhof Teltow. Nur auf Berliner Gebiet hat sich nichts getan. Lediglich ein neues Schild verbietet das "Betreten der Bahnanlagen", die aus den alten, überwucherten Schienen aus den 50er Jahren bestehen.

Die Gleise sollten von Brandenburg aus zunächst bis Lichterfelde Ost oder Süd verlängert werden, wo es Anschluss zur S-Bahn gegeben hätte. Diese fährt seit Mai 1995 bis Lichterfelde Ost und seit September 1998 bis Lichterfelde Süd. Doch noch sind - wie bei der benachbarten Dresdner Bahn - nicht einmal die Genehmigungsverfahren für den Wiederaufbau der Fernbahngleise abgeschlossen. Hier sei Berlin in Verzug, klagt die Bahn. Die ersten Züge sollen jetzt nach derzeitigen Plänen 2006 fahren, wenn der Nord-Süd-Tunnel in der Innenstadt fertig ist. Dass es vorher doch noch schneller zu einem Provisorium kommt, ist unwahrscheinlich. In Teltow vergammelt derzeit der neu gebaute Bahnhof.

Immerhin hätte die Bahn jetzt noch die Möglichkeit, am ehemaligen Grenzweg eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer zu bauen. Bezahlen will sie dies aber nicht, und andere Finanziers haben sich auch nicht gefunden. So müssen die Passanten später lange Umwege gehen, wenn sie nicht unter Lebensgefahr die Gleise überqueren. So freuen sich derzeit zumindest die Spaziergänger über die Langsamkeit beim Wiederaufbau der Schienenverbindungen.

kt

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