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Berlin: Berühmt besichtigt

Eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau widmet sich ab heute dem Thema Prominenz 73 Fotografen haben sich Gedanken gemacht. Die Ergebnisse reichen von Teelichtern bis Eminem

Was soll denn da berühmt sein? Das Foto zeigt Tee- und Grablichter, die meisten sind schon ausgegangen. Allerdings sind das nicht irgendwelche Kerzen, sagt Axel Martens. Das Bild entstand auf einer Mahnwache für die beiden Leipziger Ingenieure, die im Januar im Irak verschleppt wurden. „Wer es weiß, sieht dieses Bild mit anderen Augen.“ Axel Martens ist Gründungsmitglied des Fotografen-Kollektivs „Klubfoto“, dessen aktuelle Ausstellung „berühmt“ seit heute im Martin-Gropius-Bau zu sehen ist.

73 Künstler aus den Bereichen Mode-, Werbe- und Architekturfotografie haben – den Regeln der jährlichen Klubfoto-Ausstellungen folgend – das Motto „berühmt“ in einem Bild verarbeitet. Die Ergebnisse überraschen, oft braucht der Betrachter Hintergrundwissen, um die Prominenz des Gezeigten zu begreifen: Da ist Gao Vua, ein berühmtes Kampfhuhn aus Vietnam. Da ist die Frau, die einen Gipsabdruck eines männlichen Geschlechts in der Hand hält. Es ist das von Jimi Hendrix. Kollektiv-Mitbegründer Martin Luther hat für seinen Beitrag alle Teile eines Bravo-Starschnitts des Rappers Eminem gesammelt, mit der Polaroidkamera abfotografiert und aus 24 Bildern ein Kunstwerk erschaffen. „Nicht, dass ich eine tiefe innere Bindung zu dem Kerl hätte. Aber wie er dort steht, diese Pose, das sagt doch alles.“

Die Ausstellung läuft bis 7. Januar. Geöffnet ist Mittwoch bis Montag 10 bis 20 Uhr. Bilder unter www.tagesspiegel.de/fotografie. Infos unter www.klubfoto.de.

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