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Berufseinstieg: Mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche

In Berlin und Brandenburg finden wieder mehr junge Menschen eine Lehrstelle. Berlins Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) äußerte sich angesichts der positiven Zahlen "verhalten optimistisch". Trotz des positiven Trends bleibe die Ausbildungssituation angespannt, sagte sie.

Ende September standen deutlich weniger Jugendliche ohne Ausbildungsplatz da als ein Jahr zuvor, teilte die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit in Berlin mit. 3601 junge Menschen hätten keine Lehrstelle gehabt - 2041 weniger als im Vorjahr. Auch in Brandenburg sei die Zahl der unversorgten Bewerber zurückgegangen.

Dass wieder mehr junge Menschen eine Lehre beginnen können, sei erfreulich, sagte die Berliner Arbeitssenatorin Knake-Werner. "Das Problem mit der großen Anzahl an Altbewerbern bleibt aber weiterhin bestehen." Auch der DGB warnte, von einer Entspannung der Ausbildungssituation könne keine Rede sein. "Noch immer sind Tausende junge Menschen in der Region unversorgt", sagte Doro Zinke, stellvertretende DGB-Vorsitzende für den Bezirk Berlin-Brandenburg.

Nur jeder fünfte Betrieb bildet aus

Das Land Berlin stelle auch Lehrstellen bereit, sagte Knake-Werner. "Das darf und kann aber nicht den betrieblichen Ausbildungsplatz ersetzen", mahnte die Senatorin. Aktuell sei der Trend bei den Lehrstellen in Betrieben positiv. Für Firmen habe die Ausbildung von Nachwuchs auch einen unternehmerischen Vorteil, warb die Politikerin. Sie könnten dadurch früh einem Fachkräftemangel vorbeugen.

Von dem Nutzen machen nach Einschätzung von Zinke jedoch zu wenig Unternehmer Gebrauch. Nur noch jeder fünfte Betrieb bilde aus, kritisierte sie. Die Milliardenüberschüsse der Bundesagentur für Arbeit sollten daher dafür genutzt werden, außerbetriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen. "Es sollte nachdenklich stimmen, dass allein 2006 rund 40 000 junge und qualifizierte Menschen die Stadt verlassen haben, weil sie hier offensichtlich keine berufliche Perspektive sahen", sagte Zinke.

Zwischen Oktober 2006 und September 2007 haben sich laut Statistik der Arbeitsagentur 66.884 junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle bei den Berufsberatungen in Berlin und Brandenburg gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr mache das einen Anstieg von 3,5 Prozent aus. In Berlin sei die Zahl der Bewerber besonders kräftig gestiegen. Mit 35.435 Jugendlichen hätten sich 18 Prozent mehr beworben als im vorherigen Berichtsjahr.

Auch die Zahl der Ausbildungsstellen hat laut Statistik im gleichen Zeitraum deutlich zugelegt. In Berlin und Brandenburg ist die Zahl der angebotenen Lehrstellen um 28,5 Prozent auf 38.759 gestiegen. Besonders Berlin habe sein Lehrstellenangebot kräftig gesteigert. Mit 19.975 gemeldeten Ausbildungsplätzen hat die Arbeitsagentur nach eigenen Angaben 48,4 Prozent mehr Stellen registriert als im Vorjahr. Über 10.000 davon sind Stellen in Betrieben. (mit ddp)

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