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Bestattungen: "Grab-WG" - Gemeinsam günstiger in Frieden ruhen

Wer einen geliebten Menschen verliert, ist mit dem Verlust schon schwer genug getroffen. Horrende Kosten für die letzte Ruhestätte sind oft ein zusätzlich harter Schlag, der Kummer und Sorgen mit sich bringt. Auf Berlins Friedhöfen gibt es nun eine kostengünstige Alternative.

Nur der Tod ist umsonst – so weit das Sprichwort, die anschließende Ruhestätte kostet dagegen zumeist viel Geld. Auch wenn sich Trauernde mit den Kosten für die Bestattung des Verstorbenen sicherlich am wenigsten beschäftigen wollen, lässt sich der Punkt kaum ausklammern. Allein ein schlichtes Grab in der günstigeren Variante verschlingt im Durchschnitt zwischen 2600 und 3500 Euro und ist für weniger begüterte eine teure Angelegenheit. In Berlin bieten darum immer mehr Friedhöfe sogenannte Ruhegemeinschaften an.

Diese Form der Bestattung soll laut den Berliner Friedhofsgärtnern der Friedhof Treuhand Berlin eine preiswerte Alternative zur anonymen Urnenbestattung bieten. Der Bundesverband Deutscher Bestatter begrüßt diese Initiative der Berliner Friedhofsgärtner. "Der Mensch verschwindet nicht in der Anonymität, es wird an ihn gedacht", erklärt der Geschäftsführer des Verbands Dr. Rolf Lichter. In der Hauptstadt sind seit 2007 bereits fünf Ruhegemeinschaften fertig gestellt und freigegeben worden. Bis zum Frühjahr 2008 sollen die "Grab-WGs" in allen Bezirken angeboten werden. Für insgesamt 895 Euro wird die Grabstätte 20 Jahre gepflegt inklusive Steinmetzarbeiten. Auf den speziellen Flächen können 20 bis 40 Urnen beigesetzt werden. Die Namen der Verstorbenen sowie ihr Geburts- und Sterbedaten stehen auf einer Grabplatte.

Andere Städte wollen folgen

In Berlin bieten die Friedhöfe verschiedener Bezirke diese Form der Bestattung an. Der Friedhof Eysthstraße, in Schöneberg, der Heidefriedhof Mariendorf, der Parkfriedhof Lichterfelde, der Friedhof Berstraße in Steglitz sowie der Friedhof Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf haben bereits Ruhegemeinschaften.

Auf weiteren Hauptstadt-Friedhöfen befinden sich "Grab-WGs" in der Fertigstellung. Auch in Charlottenburg an der Ecke Heerstr./Trakehner Allee, auf dem Friedhof in Wilmersdorf in der Berliner Straße sowie auf dem Waldfriedhof Zehlendorf Ecke Wasgensteig/Potsdamer Chaussee besteht die Möglichkeit der kostengünstigen letzten Ruhe. Künftig soll es in der ganzen Stadt die Möglichkeit geben, sich in Ruhegemeinschaften bestatten zu lassen. Andere Städte in ganz Deutschland wollen dem Vorbild der Hauptstadt folgen.

Internet: Ruhegemeinschaften in Berlin

Irja Most

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