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Besuch im Fitnessstudio: Über gute Vorsätze

Das neue Jahr hat begonnen, die alten Pölsterchen sind noch da. Ab ins Fitnessstudio? Im Gespräch mit Berlinern, die ihre guten Vorsätze durchziehen.

Kekse, Glühwein, Stollen. Heiße Schokolade, Dominosteine, Klöße mit Soße, Roulade, Pudding: In der Weihnachtszeit gibt es traditionell viele Leckereien. Der unerwünschte Nebeneffekt ist so manches Mal auf Bauch und Hüfte zu sehen. Das gibt vielen den Anlass, mit gutem Vorsatz fürs neue Jahr ins Fitnessstudio zu gehen, um den Winterspeck abzutrainieren. Aber wie viele bleiben dabei und machen das ganze Jahr über Sport?

"Es ist schon so, dass das Studio zu Beginn des Jahres stärker besucht wird", sagt Timo Kluge, Leiter eines Fitness-Studios in der Tauentzienstraße. "Zu Weihnachten isst man oft anders als sonst und nimmt zu. Viele kommen dann im Januar mit dem Neujahrsvorsatz zu uns, etwas am Körper zu ändern." Zwar sei der Andrang im Frühjahr verstärkt zu spüren, jedoch würden die Anmeldungen nicht gravierend steigen.

"Hier, schau mal, jetzt habe ich den Bauch nicht eingezogen", sagt die Studentin Alaneh Khakban, 28, die gerade in der Tauentzienstraße trainiert. Sie zeigt auf ihren Bauch und beugt sich nach vorne. "Ich weiß, es ist nicht sehr viel, aber das ist der Weihnachtsspeck und der soll wieder weg." Sie ist eines der ältesten Mitglieder; seit gut zehn Jahren trainiert sie hier schon. Sie versucht, jede Woche mindestens ein Mal zu kommen. Doch gerade weil sie studiert und zusätzlich arbeitet, findet sie in manchen Wochen keine Zeit und Kraft, noch Sport zu machen.

Gesünder leben, mit dem Körper zufriedener sein

Auch Aletu Boftaga möchte etwas an seiner Figur ändern. Er hat einen Schreibtischjob und will sich im Fitnessstudio Bewegung verschaffen. Angemeldet ist er seit zwei Jahren. Allerdings muss er zugeben, dass er erst seit zwei Monaten nach langer Pause wieder am Trainieren ist. Sein Vorsatz für 2017: "Nicht wieder in den Ruhezustand verfallen und den Sport durchziehen. Ich möchte gesünder leben und mit meinem Körper wieder zufriedener sein."

Guter Vorsatz fürs neue Jahr: mehr Sport.
Guter Vorsatz fürs neue Jahr: mehr Sport.

© Jens Kalaene/dpa

Patrick Dertwinkel spielt Fußball. Er ist erst seit zwei Monaten Mitglied im Studio, nach zwei Jahren Pause. In der Nebensaison will er sich nun fit halten und unabhängig vom Fußball Krafttraining machen. Marina Luka hingegen ist zum ersten Mal hier. Die Studentin ist zum Probetraining in die Tauentzienstraße gekommen. Weil ihr Freund viel Sport macht, will sie im kommenden Jahr auch anfangen. „Schaden wird es bestimmt nicht. Ich möchte meinen Körper definieren“, sagt sie. Ob sie es wirklich durchziehen wird, jede Woche zu kommen, weiß sie noch nicht. Aber sie will es versuchen.

Patrick Dertwinkel macht zusätzlich zum Fußball Krafttraining.
Patrick Dertwinkel macht zusätzlich zum Fußball Krafttraining.

© Lilith Grull

Studentin Melanie Gleske kommt drei Mal die Woche ins Studio - außer in der Klausurenphase. Ihr Vorsatz fürs neue Jahr: endlich auch zum Kardio-Training gehen. „Unsere Aufgabe ist es natürlich auch, die Motivation der Gäste zu erhalten. Dafür versuchen wir ein möglichst abwechslungsreiches Angebot zu haben und mit den Mitgliedern zu kommunizieren“, sagt Timo Kluge. Es komme vor, dass manche die ersten drei Monate trainieren und dann ein paar Wochen Pause machen. Die Regel sei dies das aber nicht. Rentner kämen meist ein Mal in der Woche, um beweglich zu bleiben. Leistungssportler seien gleich mehrmals da, Studenten oft zwei Mal.

Wer mehr Sport treiben will, muss dafür natürlich nicht das Fitnessstudio besuchen. Unter anderem Apps wie Freeletics können eine Alternative bieten. Nach eigenen Angaben hat die App inzwischen mehr als 12 Millionen Nutzer; die Downloadzahlen steigen zum Ende des Jahres und im Frühjahr. Angaben, wie viele Menschen das Programm aktiv nutzen, gibt es aber nicht.

Kluges Fachmeinung: Wer effektiv Muskeln aufbauen möchte, braucht nicht nur ein regelmäßiges und strukturiertes Training, sondern auch ein gutes Zeitmanagement, mit geeigneter Ernährung. „Man muss sich bewusst sein, welches Ziel man verfolgt, dann kann man es auch schaffen“, sagt er.

Melanie Gleske kommt drei Mal die Woche zum Sport machen.
Melanie Gleske kommt drei Mal die Woche zum Sport machen.

© Lilith Grull

Lilith Grull

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