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Berlin: Betreiber-Verein protestiert gegen die amtliche Verlegung und bestreitet Betreuungsfehler

Eine Amtsärztin hat eine Wohngemeinschaft für demenzkranke Senioren räumen lassen. Zwei von fünf altersverwirrten Frauen, die in einem Frohnauer Privathaus von einem Pflegedienst betreut wurden, waren innerhalb einer Woche gestorben.

Eine Amtsärztin hat eine Wohngemeinschaft für demenzkranke Senioren räumen lassen. Zwei von fünf altersverwirrten Frauen, die in einem Frohnauer Privathaus von einem Pflegedienst betreut wurden, waren innerhalb einer Woche gestorben. Die Amtsärztin habe den "Verdacht der gefährlichen Pflege mit Todesfolge" angezeigt, sagte gestern ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung. Die Krimialpolizei ermittele. Gemeinsam mit der Heimaufsicht veranlasste die Amtsärztin die Verlegung der drei Frauen, die noch in der Wohngemeinschaft lebten, in ein Reinickendorfer Pflegeheim.

Der gemeinnützige Verein, der die Wohngemeinschaft gemeinsam mit den Angehörigen der Seniorinnen organisiert, verwahrt sich gegen den Verdacht der Amtsärztin. Es seien Mitte März tatsächlich zwei hochbetagte Frauen im Dominicus-Krankenhaus gestorben, sagt der Geschäftsführer des Vereins "Freunde alter Menschen". Es handele sich aber um natürliche Todesursachen - eine schwere Lungenentzündung und ein Schlaganfall - die nicht auf mangelnde Pflege zurückzuführen seien. Aus der betreuten Wohngemeinschaft seien die drei Frauen gegen den Willen ihrer Angehörigen in das Seniorenheim verlegt worden. Diese hätten sich bewusst für die private Unterbringung ihrer kranken Familienmitglieder entschieden, um ihnen die Heimpflege zu ersparen. Der Verein und die Angehörigen versuchen jetzt, beim Verwaltungsgericht eine einstweilige Anordnung gegen die Räumung der Wohngemeinschaft zu erreichen.

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