Kulturkaufhaus: Betriebsrat bei Dussmann gewählt
Im Kulturkaufhaus Dussmann ist erstmals ein Betriebsrat gewählt worden. Die Beschäftigten sahen sich wegen der verlängerten Öffnungszeiten immer größerem Druck ausgesetzt.
Jahrelang hätten sich die Beschäftigten durch die Geschäftsführung einschüchtern lassen, sagte Sabine Zimmer von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Nach der weitgehenden Freigabe der Ladenschlusszeiten Mitte November 2006 in Berlin habe der Druck auf die Beschäftigten aber zugenommen. Damit sei auch die Bereitschaft gestiegen, einen Betriebsrat zu wählen. An den Wahlen beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 80 Prozent der rund 190 Beschäftigten.
Der Unternehmer Peter Dussmann war einer der Vorreiter bei der Umsetzung des neuen Ladenschlussgesetzes in Berlin. Das Unternehmen hatte die neue Regelung am 17. November 2006 mit einer bundesweit beachteten "Ladenschluss-Killer-Party" gefeiert. Auch in der Folgezeit hatte das Kulturkaufhaus in der Friedrichstraße von Freitag auf Samstag durchgehend geöffnet. Ende Januar setzte das Unternehmen die Nachtöffnung aber vorerst aus. Das Haus ist jetzt montags bis samstags von 10 bis 24 Uhr geöffnet.
Berlin hatte als erstes Bundesland den Ladenschluss weitgehend freigegeben. Mit der neuen Regelung gibt es keine Einschränkungen mehr für die Öffnungszeiten von Montag bis Samstag. Außerdem kann an zehn Sonn- und Feiertagen pro Jahr verkauft werden. Nach Angaben des Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) hat etwa ein Drittel der rund 22.000 Berliner Einzelhändler mittlerweile länger geöffnet. (tso/ddp)