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Reinickendorf: Zwischen Mitte und Hafenbrücke.

© Doris Spiekermann-Klaas

Bezirk im Berliner Norden: Reinickendorf will ein neues Image

Reinickendorf will urbaner und moderner werden. Mit einer Kampagne soll sich das verschlafene Image wandeln.

Das klingt für viele Berliner, die nicht von hier kommen, nach Rentnern, die am Ufer des Tegeler Sees Enten füttern. Das Image soll sich nun ändern, auch wenn die Rentner natürlich bleiben dürfen. Die Kampagne „Reinickendorf. Ganz. Schön. Begehrt.“ soll nun zeigen, wie sich der große, aber eher unscheinbare Bezirk Berlins weiterentwickelt hat. Bei der Präsentation im Medical Park in Reinickendorf am Mittwoch stellten der Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) und der Werbeagenturleiter Ralf Zürn vor, wie Politik, Wirtschaft, Medizin und Bildung gemeinsam den Stadtteil moderner und urbaner machen.

"Viele vergessen, dass Reinickendorf an Mitte grenzt"

„Viele vergessen, dass Reinickendorf ein Bezirk ist, der an Mitte und Charlottenburg grenzt“, sagte Balzer in bester Bezirksbürgermeister-Manier. „Mit viel Wasserzugang und Grünfläche wird hier eine hohe Lebensqualität geboten, ohne teuer und elitär zu sein.“ Zudem soll ja nach der möglichen Schließung des Flughafens Tegel hier ein neues Wissenschaftszentrum entstehen. Zürn wies auf die zahlreichen „Hidden Champions“ hin – erfolgreiche Firmen, die dem Mainstream unbekannt seien; darunter die Druckerei Laserline.

Besonders willkommen ist die German University Cairo in Reinickendorf. Die weltweit größte deutsche Universität im Ausland hat diesen Ort „bewusst in dem grünen Teil Berlins gewählt. Wenn unsere Studenten zum kulturellen Austausch ankommen, möchten sie natürlich in der Hauptstadt sein“, sagt Gründer und Universitätschef Ashraf Mansour. „In Reinickendorf sind wir gut an den Stadtkern angebunden, können aber auch die Natur genießen.“

Wozu Imageänderung? Die Reinickendorfer dürften zufrieden sein, wenn sich Pöbel und Touristen weiterhin in Mitte, Friedrichshain und Prenzlberg tummeln...

schreibt NutzerIn dagobert

Es gibt auch Problemkieze

Doch auch in Reinickendorf gibt es Problemviertel wie etwa das inzwischen großflächig sanierte Märkische Viertel. „Dort haben wir uns für ein Quartiersmanagement eingesetzt“, sagt Balzer. „Mit zusätzlichen Landesmitteln können wir hier eine Verbesserung der Lebenssituation erreichen.“ Ziel sei es, schwierige Kieze auf ein Niveau zu heben, „damit sie nicht so kippen wie das in anderen Teilen Berlins geschehen ist“, sagt Balzer, ohne ein Beispiel zu nennen.

Reinickendorf will eine urbane Zukunft haben. Auch deshalb wird intensiv die Zukunft des Flughafens Tegel diskutiert. Wann die Pläne realisiert werden, ist noch lange nicht klar – und liegt nicht in den Händen Reinickendorfs.

Jeden Mittwoch erscheint der Bezirks-Newsletter "Leute Tagesspiegel" aus Reinickendorf von Gerd Appenzeller. Kostenlos bestellen können Sie ihn unter www.tagesspiegel.de/leute

Lilith Grull

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