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Am Morgen stand der Container noch, dann wurde er abgeschleppt zur Sanierung. Die Wurstbude hat Kultstatus.

© Cay Dobberke

Update

Imbiss an der Bundesallee: Wurstbude aus "Himmel über Berlin" abtransportiert - aber sie kommt wieder

Einst stand Peter Falk an der Currywurstbude in der Bundesallee. Heute wurde sie abtransportiert, was Sie hier im Video sehen können. Bald soll die Bude anderswo wieder eröffnen.

Am Donnerstagmorgen kam die legendäre Wilmersdorfer Currywurstbude "Berlin and Friends" dem Himmel über Berlin ein Stück näher. Dem war sie im allegorischen Sinne ohnehin schon zeitlebens enger verbunden als andere Imbissgelegenheiten der Hauptstadt, seit sie als Kulisse für den gleichnamigen Film "Himmel über Berlin" mit Peter Falk diente, seiner wohl bekanntesten Rolle abseits von Columbo, der immer noch eine Frage hatte.

Die echte Wurstbude ist schon seit längerem nur noch sentimentale Erinnerung, bedient wurde hier seit etwa sechs Jahren niemand mehr. 2008 hatte sich die damalige Pächterin sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen, ein Nachfolger gab nur ein kurzes Gastspiel. Seitdem hätten die Ämter erfolglos versucht, den Eigentümer zu kontaktieren. Die Bude muss weg, weil sie auf dem Gehweg steht. Und für den gebe es keine Sondererlaubnis mehr.

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Anwohner, Stammkunden und frühere prominente Gäste zeigten sich betrübt darüber. Und von denen gab es einige. Harald Schmidt, Jürgen von der Lippe und sogar Richard von Weizsäcker stillten hier schon ihren Hunger. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, war sogar Stammgast. Er wohnt in der Nähe des Prager Platzes, unweit der Wurstbude. Oft habe er sich hier abends eine Wurst geholt, die "überdurchschnittlich gut" gewesen sei. Auch seine Frau sei ein Fan der Wurst gewesen sein. "Meine Frau konnte mit Hinweis auf die Curry am U-Bahneingang auch leichter zum Abendspaziergang motiviert werden“, erzählte Diepgen dem Tagesspiegel im März.

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Der neue Besitzer wusste nichts von der Prominenz

Am Donnerstag dann, als der Container schon am Haken und in der Luft hing, die gute Nachricht: Abgerissen wird hier nichts, es wird sich nur einiges ändern. Die Bude hat einen neuen Besitzer namens Mohamed, der seinen Nachnamen nicht veröffentlicht wissen will. Der lässt das Kultstück nun in ein Gewerbegebiet schleppen, um es dort zu renovieren. Viel Arbeit sei dazu nötig, das könne schon so drei bis vier Monate dauern, sagt er. Zuerst wusste Mohamed gar nicht, was er sich da zugelegt hatte. "Mir war nicht klar, dass die so berühmt ist, ich wusste ja nicht einmal, wer Columbo ist", sagt er. Der Kauf war obendrein ziemlich spontan. Vor einigen Wochen war der Gastronom, der selbst ein Restaurant betreibt, hergekommen, um nur die Kühlschränke zu kaufen. Als er nach Hause ging, hatte er den gesamten Container gekauft.

Auf Twitter zeigte sich die Wilmersdorfer SPD-Abgeordnete Franziska Becker betrübt über die Entwicklung. Sie fragte Tim Renner, warum das Requisit nicht ins Filmmuseum komme. Renner reagierte prompt, schob den Ball aber weiter an Senatskanzleichef Björn Böhning, der aber gerade in Asien ist.

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Wo die Imbissbude mit der roten Markise nach der Schönheitskur letztlich ihr neues Zuhause finden wird, ist noch unklar. An ihren angestammten Platz kann sie nicht zurückkehren. Mohamed versuche aber alles, um einen Standort ganz in der Nähe zu finden.

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