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Adolph Frank

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Berlin-Charlottenburg: Gedenken an den Erfinder Adolph Frank

Zum 100. Todestag des Chemikers und Unternehmers Adolph Frank gibt es am 30. Mai eine Gedenkfeier. Außerdem erhält eine Straße ein Zusatzschild.

Die Gedenkfeier und Kranzniederlegung für Adolph Frank (1834 bis 1916) beginnt am Montag, 30. Mai, um 13 Uhr in der Kapelle des Luisenfriedhofs II an der Königin-Elisabeth-Straße 46-50. Dazu werden der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), aber auch Vertreter aus Franks Geburtsstadt Klötze im heutigen Sachsen-Anhalt erwartet, deren Bürgermeister die Gedenkarbeit initiiert hat.

In der NS-Zeit verlor die Frankstraße ihren Namen

Um 11 Uhr wird am nahen Heubnerweg, der von 1918 bis 1938 „Frankstraße“ hieß, ein „Straßenergänzungsschild“ angebracht. Die Umbenennung in der Nazizeit beruhte darauf, dass Frank der jüdischen Konfession angehörte.

Zum neuen Namensgeber wurde der Kinderarzt Johann Otto Leonhard Heubner erklärt. Dass die Straße in der Nachkriegszeit nicht ihren alten Namen zurückbekam, liegt wohl daran, dass auch Heubner nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun hatte – der Kinderarzt lebte nur bis 1926.

Künstlicher Dünger für die Landwirtschaft

Adolph Frank war der Sohn eines deutsch-jüdischen Kaufmanns. 1854 kam er nach Berlin, um Pharmazie, Chemie und Technologie zu studieren. Danach arbeitete er unter anderem für eine Staßfurter Rübenzuckerfabrik und konnte viele Patente einreichen, später leitete er eine Charlottenburger Glashütte. Doch bei seinen wichtigsten Forschungen und Erfindungen ging es um Kalisalze als künstliche Düngemittel.

Das zusammen mit dem Chemiker Nikodem Caro entwickelte „Frank-Caro-Patent“ wurde zur Grundlage der weltweiten Kalkstickstoffdünger-Industrie. Frank war einer der Gründer der „Cyanid Gesellschaft Berlin“, aus der später andere Unternehmen hervorgingen.

Erfinder der braunen Bierflaschen

Darüber hinaus war Frank eine Art Universal-Wissenschaftler. Beispielsweise arbeitete er mit Carl von Linde an Verfahren zur Wasserstoffgewinnung für die Luftschifffahrt. Aber auch die braune Farbe vieler Bierflaschen, die das Getränk vor Lichteinwirkung schützt, geht auf ihn zurück.

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