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Bitte einsteigen. Der Zentrale Omnibusbahnhof wird umgebaut und bekommt mehr Haltestellen.

© Thilo Rückeis

ZOB in Berlin: Zentraler Omnibusbahnhof wird modernisiert und erweitert

Eine größere Wartehalle, neue Toiletten und viel mehr Haltestellen: Der Zentrale Omnibusbahnhof wird bis 2018 für zwölf Millionen Euro modernisiert.

Jetzt kann es losgehen mit dem Ausbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Charlottenburger Messegelände: Am späten Mittwochabend gab der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses dafür 3,85 Millionen Euro frei. Die Neugestaltung soll noch in diesem Jahr beginnen und bis 2018 abgeschlossen sein.

Insgesamt werden die Kosten auf zwölf Millionen Euro geschätzt, doch aktuell geht es nur um den ersten Bauabschnitt. Am Ende soll es 37 statt bisher 27 Haltestellen geben, denn seit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs steigen die Fahrgastzahlen rasant. Die 1966 eröffnete Anlage ist nur für jährlich 60 000 bis 80 000 An- und Abfahrten ausgelegt. Aber 2014 waren es schon 175 000, in diesem Jahr rechnet die zur BVG gehörende Betreiberfirma IOB mit 205 000.

Nun ist der Betrieb wirtschaftlich – das ermöglicht mehr Personal

Die Mitarbeiterzahl habe man schon verdoppelt, sagte Geschäftsführer Andreas Horn, als er am Dienstag den bezirklichen BVV-Verkehrsausschuss zu Gast hatte. Bisher meistere man die Herausforderung, es gebe kaum Beschwerden. 2014 hätten die Einnahmen erstmals die Kosten gedeckt.

Für 2019 rechnet ein Forschungsinstitut jährlich sogar mit 350 000 Busstopps. Die Fläche kann bis dahin nicht wachsen, nebenan haben eine Waschanlage und eine Tankstelle langfristige Mietverträge.

Aber es gibt bauliche Tricks, um die Kapazität zu steigern: Haltestellen werden im Mittelbereich in zwei schrägen Reihen und am Außenring im Sägezahnmuster angeordnet. So kann jeder Platz einzeln genutzt werden, bisher behinderten sich die Fahrzeuge oft gegenseitig.

Drehort für Filme im 60er-Jahre-Look

Gebaut wird im laufenden Betrieb, deshalb werden Busse vorübergehend auch nebenan in der Soorstraße halten. Die neuen Haltestellen sollen bis 2017 fertig sein. Danach kommt die Infrastruktur von der Wartehalle bis zu den Toiletten an die Reihe. Die Halle wird größer, die Abfertigungsschalter werden hinein verlegt. Die alten Kioske müssen laut Horn sowieso weg, sie seien „asbestverseucht“.

Nur Filmproduzenten dürften die Modernisierung bedauern: Bisher wird die Halle wegen ihres 60er-Jahre-Ambientes gerne für Dreharbeiten genutzt.

Seit längerem ist ein zweiter Berliner Busbahnhof im Gespräch. Ob und wo dieser entsteht, ist aber noch nicht entschieden.

Ideenwerkstatt zum Fußgängertunnel und der Verkehrsführung

Am Donnerstag veranstaltet die Stadtentwicklungsverwaltung außerdem einen Workshop zum maroden Fußgängertunnel zwischen dem ZOB und dem S-Bahnhof Messe Nord.

Es geht auch um den Autoverkehr, Reisende vermissen eine Fußgängerampel am Messedamm. Zu Gast sind Architekten aus dem Kopenhagener Büro Gehl, das schon den New Yorker Times Square umgestaltet und weitgehend verkehrsberuhigt hat.

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