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Ein faszinierendes Tier: der Biber. Und in Berlin ist Spandau sein Revier.

© dpa

Wildnis in Berlin-Spandau: In Berlin leben schon 100 Biber

Die älteste Biberburg befindet sich in Heiligensee. Hier der Blick auf das Tier an der Heerstraße: Ist es jung? hungrig? verliebt?

Kennen Sie den Biber von der Heerstraße? Der Südpark liegt in Berlin-Spandau, direkt an der Heerstraße im Westen unserer Stadt. Der schöne Südpark hat einen See mit zwei Inseln, und irgendwo dort lebt ein Biber. Das sieht man gerade sehr gut, weil am Ufer gefällte Birken liegen. Wie geht’s denn dem Tier?

„Der Biber lebt dort seit mindestens drei Jahren“, erzählte jetzt Berlins Wildtierbeauftragter Derk Ehlert dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Er ist angestellt bei der Senatsverwaltung für Umwelt im Büro von Regine Günther, Grüne.

"Der Biber – nee, der im Südpark hat keinen Namen – hat viele Nachbarn, und sein Revier ist vermutlich zu eng für zwei. Deshalb ist unser Biber auch ein Einzeltier, vermutlich ein jüngeres Männchen. Ein Weibchen haben wir noch nicht beobachtet.“ Aber Ehlert weiß: „Der Biber wurde schon auf der Pichelsdorfer Straße gesichtet, als er in den Grimnitzsee wollte, und auf der Heerstraße auf dem Weg zur Scharfen Lanke war er auch.

Aber dort leben bereits andere Biber – das Revier ist belegt. Und ein bisschen weiter lebt ein Biber auf den Tiefwerder Wiesen. Einen weiteren kenne ich am Restaurant an der ‚Alten Liebe‘ am Charlottenburger Ufer. Unserem Biber bleibt also nur der Südpark.“

„Vermutlich hat er sich in eine der Inseln eingegraben, die es in der Mitte gibt“, berichtet Ehlert. „Tagsüber schläft er und kommt erst zur Dämmerung raus. Die Tiere soll man nicht füttern und in Ruhe lassen, auch jetzt im kalten Winter. Die brauchen keine Hilfe. 2021 werden wir das Biberrevier vermutlich von unseren Experten beobachten lassen.“

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"Die gefällten Birken und Erlen kennen wir, das ist kein Problem. Er „schneidet“ diese Bäume, so nennen wir das, weil er Hunger hat. Die Bäume sollen dort auch liegen bleiben, weil der Biber auf Nahrungssuche ist. Würden wir die Bäume wegräumen, damit alles akkurat aussieht, schnappt er sich den nächsten Baum. Im Sommer ernährt er sich anders, von krautigem Grün, jungen Trieben. Das ist gut für die Natur: Er mindert so Verschattung und hält die Ufer frei.“

Der Biber hat Hunger, deshalb "schneidet" er die Bäume. - Die ganze Geschichte im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.
Der Biber hat Hunger, deshalb "schneidet" er die Bäume. - Die ganze Geschichte im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

© André Görke

100 Biber gibt es etwa in Berlin, und Spandau hat traditionell viele. „Die Biber-Autobahn liegt an der Rhenaniastraße“, sagt Ehlert. „Damit meine ich den Damm zwischen Ober- und Unterhavel. Wer als Biber in Berlin von Nord nach Süd wandern will, muss über die Straße. Die Havel nutzen sie weniger, weil die dort viele glatte Spundwände hat. Dort befindet sich auch eine der ältesten Biberreviere unserer Stadt."

"Älter ist nur noch eine Biberburg in Berlin, die etwas weiter nördlich liegt: in Reinickendorf", sagt Ehlert, "in Heiligensee, am ehemaligen Grenzstreifen, wo heute Aldi steht. Dort bauten Biber 1990 ihre erste Burg und zogen im Laufe der Jahre weiter.“

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