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Nur keine Bikini-Komplexe. Bald hängen sie wieder, die Werbeplakate. Doch die sind meist gar nicht sexistisch, weil sie einfach nur für das Werbung machen um das es geht: Bikins.

© imago

Friedrichshain-Kreuzberg verbietet sexistische Werbung: Bikini-Verbot, das wär`s!

Bald räkeln sie sich wieder, die braungebrannten Bikini-Models. Da muss man mit Gelassenheit durch, meint unsere Autorin. Die hätte auch den Bezirks-Abgeordneten beim Verbot von sexistischer Werbung gut getan.

Gefühlt gibt es in Friedrichshain- Kreuzberg um die vier Millionen Werbeplakate. Alljährlich zur Bikini-Saison räkeln sich auf ihnen Models in braun gebrannten, schmalen Körpern. Die Folge: die Normalo-Frau bekommt Bikinifigur-Wunschpläne. Dagegen hätte mal jemand etwas unternehmen müssen. Bikini-Werbeverbot für Friedrichshain-Kreuzberg, das wär’s!

Aber wird Bikini-Werbung dann nicht diskriminiert? Also dann lieber gleich jegliche Werbung verbieten. Zu ähnlichen Schlüssen kam jedenfalls die Bürgerinitiative „Amt für Werbefreiheit und gutes Leben“, die mit ihrem Einwohnerantrag ein komplettes Werbeverbot forderte. So dicke kam es dann doch nicht. Das Bezirksparlament beschloss am Mittwoch lediglich ein Verbot von sexistischer Werbung auf den bezirkseigenen Flächen. Geht es also ums ganz große Ganze?

Denn der Bezirk hat nur Einfluss auf Werbeflächen, die er sein Eigen nennt: De facto sind das genau 4 statt 4 Millionen. In Buchstaben: V-I-E-R Werbetafeln! Überall sonst müssen Frauen das Bikini-Ideal mit Gelassenheit nehmen. Gelassenheit, die vielleicht auch den Bezirks-Abgeordneten nicht geschadet hätte.

Dieser Artikel erscheint im Kreuzberg Blog, dem hyperlokalen Online-Magazin des Tagesspiegels.

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