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Das Franziskaner Kloster in Pankow öffnet am Sonntag seine Pforten.

© Ulrike Scheffer

Franziskaner in Pankow: Tag der offenen Tür in der Klosterküche

Seit 25 Jahren kochen die Franziskaner in Pankow für Obdachlose. Am Samstag können auch die Nachbarn des Klosters die Suppenküche testen.

Das Franziskanerkloster in Pankow begeht ein Jubiläum. Seit 25 Jahren betreibt es eine Suppenküche für Obdachlose und andere Menschen in Not. Ein Grund zum Feiern ist das sicherlich nicht, denn die Tatsache, dass es solcher Einrichtungen bedarf, ist kein Ruhmesblatt für ein reiches Land wie Deutschland. Die Franziskaner sehen den Termin daher eher als Gelegenheit "zum Innehalten", wie es in der Ankündigung zum Jubiläumsprogramm heißt. Am kommenden Samstag (16.4.) sind die Nachbarn des Klosters eingeladen, die Klosterküche in der Wollankstraße zu besuchen. Auch Suppe wird es für sie geben. Der Tag der offenen Tür soll außerdem Gespräche und Begegnungen ermöglichen. Denn die Arbeit der Franziskaner ist zwar weit über Berlin hinaus bekannt, in Pankow selbst wird sie aber nur wenig wahrgenommen. "Wir würden uns mehr Kontakte hier im Kiez wünschen”, hatte Bruder Andreas Brands, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Klosters zuständig ist, vor einiger Zeit im Gespräch mit dem Tagesspiegel gesagt. Zum Jubiläumsprogramm gehörte daher auch ein Suppenausschank auf dem Pankower Wochenmarkt mit Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD). Bis zum Wochenende sind zudem öffentliche Vorträge, Gespräche und eine Theater-Performance im Kloster geplant.

Der Bundespräsident aß zwar nichts, er unterhielt sich aber offenbar gut mit den Gästen der Suppenküche.
Der Bundespräsident aß zwar nichts, er unterhielt sich aber offenbar gut mit den Gästen der Suppenküche.

© dpa

Das ZDF strahlte bereits am vergangenen Sonntag den Beitrag „Mit Almosen gegen Armut“ über die Pankower Franziskaner aus. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) kam Anfang April, um über Armut in Deutschland zu diskutieren. Die Veranstaltung fand im Saal der Suppenküche statt, dem Herzstück des Klosters. Der lichtdurchflutete Glasbau, der seit zwölf Jahren den eigentlichen Klosterbau ergänzt, ist Anlaufstelle für Obdachlose und andere Bedürftige aus ganz Berlin. Oft stehen hier mittags mehr als 200 Gäste für eine warme Suppe an, die zehn bis zwölf freiwillige Helfer aus Lebensmittelspenden von Supermärkten zubereiten. An manchen Tagen kommen sogar bis zu 400 Berliner, darunter immer mehr Senioren, deren Rente nicht bis zum Monatsende reicht. Das Kloster betreibt auch eine Hygienestation, in der sich Obdachlose waschen und duschen können, und eine Kleiderkammer. Insgesamt 60 ehrenamtliche und fünf hauptamtliche Mitarbeiter halten den Betrieb aufrecht, denn im Kloster selbst leben nur vier Brüder. Ihr Engagement wurde bereits vielfach gewürdigt. Ende vergangenen Jahres kamen auch Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt zu einem Besuch in die Suppenküche.

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