zum Hauptinhalt
Das Warnschild mahnt: Über das Ruinengrundstück geht es nicht zur Kita.

© During

Baudenkmal verkommt in Berlin-Spandau: Die amtlich geschützte Ruine

Von dem denkmalgeschützten Gebäude am Ritterfelddamm ist kaum noch etwas zu erkennen. Doch das Bezirksamt ist machtlos, sagt der Bürgermeister.

Hier die Kita, da die große Grundschule - und mittenmang: eine Ruine, seit Jahren schon. Einst war das ehemalige Mühlenmeisterhaus am Ritterfelddamm 25 in Berlin-Kladow ein historisches Kleinod. Dem Senat war es wichtig genug, das 1857 errichtete, zweigeschossige Gebäude zum Baudenkmal zu erklären. Nun verkommt es, Jahr für Jahr.

Seit Jahren ärgern sich die Kita-Betreiber nebenan

„Gorfenbau Gartengestaltung“ steht nur noch mühsam lesbar an einer Giebelwand. Doch um den Garten hat sich wohl schon seit Jahrzehnten niemand mehr gekümmert. So hat sich die Natur ihren Weg gebahnt, ist das Gebäude hinter Bäumen und Buschwerk kaum noch zu erkennen.

Die Fenster der Ruine sind verrammelt.
Die Fenster der Ruine sind verrammelt.

© During

Die Holzläden vor den kaputten Fenstern sind geschlossen, andere sind mit Brettern und Spanplatten vernagelt, die zum Teil auch selbst wieder zerbrochen sind. „Lebensgefahr“ warnt ein Schild an einem Elektro-Verteilerkasten an der Fassade. Zur Straße hin ist das Grundstück durch einen Stahlgitterzaun gesichert, der seitliche Maschendrahtzaun ist längst defekt und kann niemanden mehr am Betreten des Grundstücks hindern, von dem angesichts der Ruine aber dringend abzuraten ist.

Ob der Schaltkasten wirklich noch unter Strom steht weiß wohl niemand so genau.
Ob der Schaltkasten wirklich noch unter Strom steht weiß wohl niemand so genau.

© During

„Kein Zugang zur Kita“, warnt ein gelbes Schild am Zaun. Denn direkt dahinter toben die Jungen und Mädchen der Kita, deren Zugang sich gleich nebenan befindet. Mit Mitarbeiterinnen ist die Ruine schon lange ein Dorn im Auge. Nicht nur das marode Bauwerk ist eine Gefahr.

Es gab mal Kontakt zum Verwalter - doch der Mann ist nicht mehr erreichbar

In den Gemäuern habe sich auch zunehmend Wildtiere eingenistet, die dann auch schon einmal das Grundstück der Tagesstätte erkunden. Die Elternvertretung hatte in der Vergangenheit schon einmal Kontakt zu einem Verwalter, der in Aussicht stellte, das historische Gebäude zu sanieren. Doch seit dem vergangenen Jahr ist der Mann nicht mehr erreichbar und geschehen ist auch nichts.

Die Politik kennt die Ruine seit vielen Jahren

Alle paar Jahre beschäftigt sich die Bezirksverordnetenversammlung mit dem desolaten Baudenkmal. Der Bezirk hat weiter ein Interesse daran, dass das Mühlenwärterhaus saniert und einer entsprechenden Nutzung zugeführt wird, so Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD).

Zwar habe der Eigentümer in den letzten Jahren gewechselt, doch geändert hat sich bisher nichts, sagte er auf die jüngste Anfrage im Bezirksparlament. Immerhin entstehen dem Bezirk keine Kosten, sagt Kleebank. Für die Sicherung des Grundstücks sind die Besitzer zuständig. Ob die allerdings ausreichend ist, seit der Zaun kaputt ist, muss in Frage gestellt werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

++++++

Lesen Sie mehr im Tagesspiegel, I.: Eine Bürgerinitiative fordert den Verzicht auf eine künstlich gestaltete Parklandschaft am Flugplatz Gatow. Stattdessen sollte ein Naturschutzgebiet entstehen. Auch einen Namen dafür haben sie schon.

Lesen Sie mehr im Tagesspiegel, II.: Brunnen mit Geschichte: Die Löwen sollen zurück nach Kladow. Nach 44 Jahren im Wilmersdorfer Exil wird die Rückkehr des venezianischen Brunnens nach Spandau vorbereitet. Doch plötzlich hat eine weitere Institution Interesse.

Lesen Sie mehr im Tagesspiegel, III: Spandau, du kannst so hässlich sein ... bist aber eigentlich gar nicht so übel. Ein kleiner Spaziergang für Neu-Berliner durch einen gern unterschätzten Bezirk.

++++

Mehr Spandau im Tagesspiegel? Aber gerne doch! Sie finden uns bei Facebook unter www.facebook.com/tagesspiegelspandau, bei Twitter unter @Tsp_Spandau und natürlich unter www.tagesspiegel.de/spandau

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false