Buddy-Bär-Künstler ist tot: Er schuf auch den Spandau-Bären am Berliner Kreuzfahrtterminal

Diesen bunten Berliner Bären kennen alle am beliebten Havelradweg. Tausende kommen täglich hier vorbei, ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Hund. Der Buddy-Bär mit dem „Spandau“-Schriftzug steht am Berliner Kreuzfahrt-Anleger, wo der bunte Zwei-Meter-Hüne ständig fotografiert wird – seit über 20 Jahren.

„Den Buddy Bären habe ich im Jahr 2003 gekauft und von dem recht bekannten Bärenbemaler Andrej Bitter bemalen lassen.“ Das hat der Chef des Kreuzfahrt-Terminals, Ingo Gersbeck, einmal erzählt, als der Tagesspiegel ihn am Havelufer besucht hat.

© André Görke 

Auf dem Bären sind neben dem Spandauer Stadtwappen auch Fische, Anker, eine Festung sowie ein Seemann im blau-weiß gestreiften Pullover zu sehen. Dass Gersbecks Sohn Profitorwart bei der blau-weißen Hertha ist, ist ein hübscher Zufall.

Der Künstler Andrej Bitter, der diesen Bären vor über 20 Jahren bemalt hat, ist jetzt gestorben. Ein interessanter Mann, der alle erdenklichen Maltechniken kannte und konnte. 1000 Buddy-Bären soll er bemalt haben. Ein künstlerischer Glücksgriff für Spandau und Berlin, doch das Glück stand nicht immer auf Bitters Seite.

„Seine Heimat war Russland, Sibirien. Seine Eltern, Wolgadeutsche, wurden 1941 Tausende Kilometer ostwärts deportiert. In Sibirien lernten sie sich kennen, sie schufteten im Goldbergbau“, schreibt Tagesspiegel-Redakteur David Ensikat in seinem Nachruf.

Erst 1996 siedelte die Familie nach Berlin über, wo heute so viele Russlanddeutsche leben und arbeiten – auch in Spandau, ob als politisch engagierte Frau im Rathaus Spandau oder als Pfarrer in der Kirche von Alt-Staaken.

Bitter war schon sehr lange sehr krank. Als er den Buddy-Bären vom Spandauer Havelufer im Frühling 2024 noch ein letztes Mal erneuerte und frisch bemalte, benötigte er deshalb viel mehr Zeit als geplant. Der restaurierte Buddybär vom Havelufer sollte eine seiner letzten Arbeiten sein.

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