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Die Familie von Wasil Yusufi, die in Wilhelmstadt lebt.

© privat

Ein Flüchtling erzählt: "Ich hätte gern mehr deutsche Freunde"

Wasil Yusufi war Bundeswehr-Dolmetscher, ist geflüchtet, lebt in Berlin. Hier erzählt er, was ihm an Spandau gefällt - und was er vermisst. Möchten Sie Kontakt aufnehmen?

Jede Woche erscheint in unserem Bezirks-Newsletter "Tagesspiegel Leute" unsere kleine Rubik "Unter Nachbarn", betreut von unserem langjährigen Reporter Rainer W. During. Diesmal möchte er Sie ganz besonders auf die Rubrik hinweisen. Erstmals meldet sich dort mit Wasil Yusufi ein Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Spandau zu Wort. Er hat in Afghanistan als Polizist und als Dolmetscher für die dort stationierten Soldaten der Bundeswehr gearbeitet, bevor er mit seiner Familie flüchten musste. Er lebt heute mit seiner Familie in der Notunterkunft an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße und schildert in seinem Beitrag, dass er gerne deutsche Freunde finden und ein echter Spandauer werden würde. Besser, so schreibt Rainer W. During, kann Integration nicht aussehen. Wenn Sie Wasil und seiner Familie eine Wohnung oder auch nur Ihre Freundschaft anbieten möchten, schreiben Sie uns.

Wasil Yusufi (31), Flüchtling, Wilhelmstadt

Das gefällt mir: Wir fühlen uns wohl in Spandau, weil uns die Menschen sehr freundlich begegnen. Meine Kinder besuchen die Paul-Moor-Schule, die Kleinste geht in eine Kita in der Götelstraße. Sie sprechen schon ganz gut Deutsch. Meine Frau kann alleine auf der Straße laufen, sie fühlt sich jetzt endlich wieder sicher. Schön finde ich das viele Wasser und die Parks, so etwas gibt es nicht in Afghanistan. Am liebsten würde ich ein echter Spandauer werden, aber hier eine Wohnung zu finden, ist sehr schwierig.

Das nervt mich: Mich nervt nichts an Berlin, aber vieles ist mir fremd. Ich muss erst alles kennenlernen und verstehen. Ich sehne mich nach einer Zukunftsperspektive, aber dafür muss unser Asylantrag anerkannt werden. Außerdem hätte ich gern mehr deutsche Freunde, mit denen ich mich austauschen kann.

Das empfehle ich: Sehr zu empfehlen ist ein Besuch im Südpark. In der Nähe ist ein See, am Ufer stehen Bänke. Man kann sich dort hinsetzen und mitgebrachte Speisen essen. Da wir nicht selber kochen können, bringen wir Obst mit und erholen uns mit dem Blick aufs viele Wasser.

Wer möchte im Newsletter als nächstes vorgestellt werden? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge. Bitte mailen Sie Antworten auf die drei Fragen und ein Foto an leute-r.during@tagesspiegel.de.

Wasil Yusufi

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