Der aktuelle Bericht ‚Monitoring soziale Stadt‘ gilt als Frühwarn- und Hinweissystem für die soziale Stadtentwicklung. Er kommt zum Ergebnis: Während sich der soziale Status vieler Berliner in den vergangenen Jahren generell verbessert hat und die Arbeitslosigkeit in der Stadt insgesamt zurückgeht, bleiben räumliche Unterschiede weiter bestehen. Die hohe Zahl von Transferempfängern und armen Kindern verfestigt sich in bestimmten Gebieten. Vor allem auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen bleibt auf konstant hohem Niveau. Für Spandau fallen insgesamt sieben sogenannte Problemkieze unter die Bewertungskriterien. Der Handlungsbedarf ist also groß.
Arbeitslosenquote von 11,6 Prozent
Spandau hat eine Arbeitslosenquote von 11,6 Prozent, dabei haben 18 Prozent der Arbeitslosen keinen Schulabschluss und auch der Anteil der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung liegt mit 64 Prozent unverändert hoch. Der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ist damit erschwert. Ich freue mich daher, dass das Jobcenter Spandau als eines von rund 100 Jobcentern bundesweit ausgewählt wurde, am Modellprojekt „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ teilzunehmen, wie mir das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in der vergangenen Woche mitteilte.
Bedarfsgemeinschaften mit Kindern im Fokus
Das Jobcenter der Havelstadt erhält aus dem Bundesprogramm ‚Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt‘ zur Förderung von Arbeitsplätzen insgesamt über vier Millionen Euro. Mit dem Programm sollen Chancen für diejenigen geschaffen werden, die es nicht direkt auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Das soll unter anderem mit Lohnkostenzuschüssen von bis zu 100 Prozent erfolgen und mit intensiver Betreuung durch das Jobcenter kombiniert werden. Das Programm konzentriert sich auf zwei Zielgruppen. Zum Einen sollen Leistungsberechtigte gefördert werden, die wegen gesundheitlicher Einschränkungen besondere Unterstützung benötigen. Diese Einschränkungen stellen bei der Arbeitsmarktintegration häufig ein gravierendes Hemmnis dar. Zum Anderen stehen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern im Fokus. Denn die Förderung erreicht hier nicht nur die Langzeitarbeitslosen selbst, sondern zugleich die im Haushalt lebenden Kinder, die erfahren sollen, dass Beschäftigung eine wichtige Rolle im Leben spielt.
Hilfe für Menschen ohne Berufsabschluss
Das Bundesarbeitsministerium teilte mir überdies mit, dass Spandau zusätzlich auch noch von einem weiteren Fördertopf profitiert. Das Jobcenter Spandau erhält aus dem ESF-Bundesprogramm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit bis zum Jahr 2020 fast 800.000 Euro. Die Bundesregierung will hiermit arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose ohne beziehungsweise ohne verwertbaren Berufsabschluss bei der Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen. Im Mittelpunkt stehen Personen, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos und mindestens 35 Jahre alt sind.
Berufsbegleitendes Coaching
Der Hauptteil der Fördermittel entfällt auf sich stufenweise vermindernde Lohnkostenzuschüsse, die Arbeitgeber während der ersten 18 bzw. 36 Monate der Beschäftigung erhalten können. Neu an diesem Programm ist, dass flankierend ein berufsbegleitendes Coaching angeboten wird und bei Bedarf arbeitsplatzbezogene Qualifizierungen möglich sind. Der Erfolg des neuen Bundesprogrammes ist jedoch auch von den Arbeitgebern in Spandau abhängig. Die Integration von langzeitarbeitslosen Menschen kann nur gelingen, wenn auch die Arbeitgeber offen für dieses Förderprogramm sind.
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