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Überall in Spandau sind die Sturmschäden noch gegenwärtig.

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Nach Sturm Xavier: Größter Friedhof Berlins seit zwei Wochen gesperrt

Bereits seit zwei Wochen finden auf dem Spandauer Waldfriedhof "In den Kisseln" keine Beerdigungen mehr statt. Grund sind die Folgen des Sturms.

Die Sturmschäden an den Bäumen in Spandau kommen den Bezirk teuer zu stehen. Auf vorläufig rund zwei Millionen Euro bezifferte der Leiter des Grünflächenamtes, Stefan Pasch, jetzt im Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grünflächen, den Gesamtschaden. 555 Bäume sind bisher als Totalschaden zu verbuchen, 500 weitere sollen durch Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen gerettet werden. In diesen Zahlen ist der Spandauer Stadtforst nicht enthalten.

Friedhof noch mindestens zwei Wochen gesperrt

Als Totalverlust gelten 250 Bäume in Spandauer Grünanlagen, 90 Straßenbäume und 80 auf Schul- und Sportanlagen. 135 Bäume hat es allein auf dem städtischen Waldfriedhof "In den Kisseln" getroffen, der wegen der großen Unfallgefahr nach Schätzung von Pasch noch mindestens zwei weitere Wochen gesperrt bleiben muss. Bereits seit knapp zwei Wochen finden keine Bestattungen mehr statt, sonst sind es an Werktagen durchschnittlich sieben. Viele Trauerfeiern wurden angesichts der bereits geladenen Gäste in Kirchengemeinden verlegt, die Beisetzungen müssen dann zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Es fehlt an geeigneten Gerätschaften

Ein Problem ist, dass sich viele entwurzelte Bäume in den Kronen benachbarter Bäume verkeilt haben. Das betrifft Höhen zwischen 20 und 30 Metern. Hier ist das Bezirksamt mangels eigener Technik auf entsprechende Gelenksteiger von Fremdfirmen angewiesen. Derzeit ist nur eine der vier im Einsatz stehenden Hebebühnen für den Einsatz in diesen Höhen geeignet. Weitere Geräte zu beschaffen, ist angesichts der großen Nachfrage in ganz Berlin derzeit schwierig.

Zahlreiche Grabsteine wurden zerschmettert

Wenn die Besucher auf den Friedhof zurückkehren können, wird es für viele von ihnen eine böse Überraschung geben. Die umstürzenden Bäume haben auch zahlreiche Gräber verwüstet und selbst Grabsteine zertrümmert. Da das Bezirksamt ab einer bestimmten Windstärke nicht mehr haftet und private Versicherungen hier kaum greifen dürften werden viele Betroffene wohl auf dem Schaden sitzen bleiben.

Rund 800 000 Euro, die zunächst aus dem Bezirkshaushalt bezahlt werden müssen, kostet allein die Beseitigung der umgestürzten Bäume. Mit etwa 400 000 Euro schlagen die Rettungsmaßnahmen für die weiteren geschädigten Bäume zu Buche. Zumindest diese Gelder will man versuchen, per Basiskorrektur des Bezirkshaushalts vom Land Berlin erstattet zu bekommen, so Baustadtrat Frank Bewig (CDU). Weitere gut 880 000 Euro würden entsprechende Neupflanzungen kosten, für die der Bezirk bisher „keinen Cent“ hat, sagt Amtsleiter Pasch.

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