
© André Görke
Wo bleibt der Asphalt?: Neuer Berliner Jugendclub mit holpriger Schrottzufahrt
Erst wurde ewig in Spandau gebaut, die Kosten stiegen – doch eine vernünftige Zufahrt fehlt bis heute. Aber es gibt einen Plan und eine Kostenschätzung. Und in Kladow gibt es einen Umzugstermin für den neuen Jugendtreff.
Stand:
Diese Baustelle am Havelufer ist und bleibt ziemlich zäh: Der Jugendclub „Wildwuchs“ in Berlin-Wilhelmstadt dauerte erst ewig (Eröffnung 2025 statt 2018) und wurde immer teurer (8,5 statt 3,6 Millionen Euro). Von einer „Trägodie“ sprachen Politiker und verglichen ihn mit dem Flughafen BER. Und fast ein Jahr nach der Eröffnung ist die Zufahrtsstraße vor dem neuen und schicken Haus immer noch nicht saniert. Stattdessen: Matsch, Risse, Unkraut.
Was ist da los? „Da es sich nicht um einen Kreisverkehr im öffentlichen Straßenraum, sondern um eine Wendeschleife auf dem Privatgrundstück des Bezirks handelt, gelten andere Anforderungen“, erklärte Spandaus Gebäudestadträtin Carola Brückner, SPD, jetzt dem AfD-Politiker Andreas Otti im Rathaus. Der AfD-Politiker hat allerdings selbst einen Anteil an der Baustelle: Er war von 2016 bis 2021 der Gebäudestadtrat im Rathaus Spandau und hat viele Entscheidungen mitunterzeichnet.
Eine halbe Million Euro für den Wendekreis
An der holprigen Zufahrt zum Jugendclub, Spielplatz und Kita steht auch ein großes Schild „Privatstraße“. „Die Anlage dient der inneren Erschließung“, so Brückner. Stichwort: Zufahrt für den Lieferverkehr und die Feuerwehr.

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Da der Berliner Senat für so einen Fall kein Geld gebe und Förderanträge abgelehnt habe, müsse die Bezirkskasse das stemmen. 2026 soll’s also daher weitergehen: Die Mittelinsel mit dem Wendekreis werde neugestaltet und vollbefestigt. 500.000 Euro sind eingeplant, so die Stadträtin.
Was den Jugendclub so besonders macht und welche Jugendlichen (nicht nur aus Spandau) ihn besuchen, hat der Chef hier im Tagesspiegel-Interview erzählt.
2026 soll ein neuer Jugendklub in Kladow öffnen
Der nächste Spandauer Jugendklub soll 2026 öffnen – in Kladow: Aktuell wird das viele Jahre brachliegende Ella-Kay-Heim modernisiert und umgebaut. Im Sommer oder Herbst zieht der Jugendclub vom Parnemannweg in das Ella-Kay-Heim am Kladower Damm.

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Vor allem älteren Jugendlichen soll in Kladow und Gatow bisher ein fester Anlaufpunkt fehlen, berichten Fachleute. Im Ella-Kay-Heim entstehen darüber hinaus auch Wohnungen für 16 betreute Jugendliche und eine Kita – allerdings wird die deutlich kleiner als ursprünglich geplant. In Kladow und Gatow fehlt laut Statistik der Bedarf.
Kladows Senioren bald allein zu haus
Die bisherige Immobilie am Parnemannweg gehört dann nur noch den Kladower Senioren. Bisher hatten sich beide Gruppen das Haus geteilt. „Die alleinige Nutzung des Gebäudes durch den Seniorentreff Kladow wird angestrebt, sobald die Abteilung Jugend mit ihren Angeboten in das Ella-Kay-Heim umgezogen ist. Mit einem Auszug ist im Spätsommer 2026 zu rechnen“, hatte Stadtrat Gregor Kempert, SPD, gerade im Rathaus mitgeteilt.

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Erhalten bleiben soll der kleine Bürgeramtsstandort am Parnemannweg neben dem Seniorenclub.
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