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Insbesondere die Schulen in der Landstadt hatten den Bus gefordert.

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X34: BVG prüfte vier Alternativen: Einzig praktikable Trasse gewählt

An der Tatsache, dass jeder zweite X34 seit Monatsbeginn tagsüber durch die Landstadt Gatow rollt, scheiden sich die Geister. Während ein Teil der Anwohner jubelt, kämpfen andere vehement gegen die neue Trasse durchs Wohngebiet.

Wie berichtet, haben sich inzwischen auch die beiden Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD) und Kai Wegner (CDU) des X34 angenommen. Und die Gegner der Trassenführung wollen Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) eine Unterschriftenliste überreichen. Im Bau- und Verkehrsausschuss der BVV versuchte man am Dienstagabend, das Durcheinander zu sortieren und war sich weitgehend einig, dass der Schlenker ein Gewinn ist. „Die Wogen haben sich ziemlich hochgeschaukelt“, so Beate Christ (CDU). „Wir sollten das Thema nicht größer machen als es ist“, sagte der Ausschussvorsitzende Jochen Liedtke.

Vier Streckenführungen wurden geprüft

Seit 2011 war die Anbindung der Landstadt von den beiden Schulen, den Nutzern der Sportstätten sowie einer erheblichen Zahl von Anwohnern vehement gefordert worden, berichtete Gerd Freitag von der BVG. Nach langjährigen Erhebungen und Vorplanungen sei sie dann von der Senatsverwaltung als Aufgabenträger genehmigt und bestellt worden. Von den vier geprüften Alternativen habe sich nur die jetzige Streckenführung als praktikabel erwiesen. Einer Nutzung der vorhandenen Wendeschleife wäre am benachbarten Tümpel und einem Zugangspunkt zum Gasnetz gescheitert. Außerdem wäre dann der in Siedlungsgebieten vorgeschriebene Höchstabstand der Haltestellen von 400 Metern nicht eingehalten worden. Ein Endpunkt zwischen den Haltestellen Leonardo-da-Vinci- und Rex-Waite-Straße hätte einen Straßenumbau, die Versetzung eines Lichtmastes und das Fällen eines Baumes erfordert. Und die Überlegung, den Bus auf der Straße Am Landschaftspark Gatow bis zur Potsdamer Chaussee fahren zu lassen, scheiterte an der dort schwierigen Situation für Linksabbieger.

Busfahrer werden für Tempo 30-Zonen geschult

Alle Busfahrer werden für den Betrieb in Tempo 30-Zonen geschult und ständig fortgebildet, betonte Freitag. Die Befürchtung von Anwohnern, dass Kinder von der Endhaltestelle an der Gutsstraße unkontrolliert über die Potsdamer Chaussee laufen könnten, wenn dort ein Bus der Linie 135 erscheint, sei von der BVG geteilt worden. Sie sei aber nicht in die Bewertung der Senatsverwaltung eingeflossen. Diese habe erklärt, dass sich eine Gefahr nur ergebe, wenn sich jemand nicht an die Vorschriften halte. Am 13. Dezember zwischen 10.30 und 13.30 Uhr hat die BVG an der Endhaltestelle auch den Lärm gemessen. Dabei kamen die Busse bei der Anfahrt auf maximal 77 dB(A) und im Stand auf 63 dB(A). Anfahrende Lkw lagen durchschnittlich auf 75 bis 79 dB(A), Rekordhalter war ein Lastzug mit Müllcontainern mit 88 dB(A).

Angesichts der sechsjährigen Vorplanung könne sich kein Anwohner von der neuen Streckenplanung überrumpelt fühlen, betonte Jochen Liedtke. „Wir sind alle froh dass wie jetzt diese Anbindung haben und wie ich höre sind die meisten Anwohner glücklich“, so das Fazit von Beate Christ. Dass jemand, der eine Haltestelle direkt vor die Tür bekommt, „nicht so begeistert ist“, sei verständlich.

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