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Das Inhaber-Team des Coffee Cabana, Christian Saak und Janet Müller (Mitte), mit ihren Mitarbeitern Marie (l.) und Jannik (r.)

© privat/Coffee Cabana

Coffee Cabana: Chillen in Zehlendorf

Christian Saak und Janet Müller wollten Kaffeekultur an den Stadtrand bringen. Seit 2008 gibt es das "Coffee Cabana" in Zehlendorf Mitte, und es soll den Leuten vor allem eines bieten: eine Auszeit

Sie haben überlegt: Erst einen richtigen Job, Berufserfahrung und sich dann selbständig machen - oder sofort ins kalte Wasser springen?

Janet Müller und Christian Saak sind einfach gesprungen, eine Ausgründung sozusagen, direkt nach der Uni, nach dem BWL-Studium an der Freien Universität in Dahlem. Seit 2008 versuchen die beiden jungen Unternehmer am Teltower Damm, hinter der S-Bahnbrücke und der Machnower Straße, einen Gegenentwurf zu diesem ziemlich lauten und alles andere als romantischen Ort zu etablieren: Ihr kleines „Coffee Cabana“ soll die Menschen verleiten, sich eine Auszeit zu nehmen.

Am Anfang sind die beiden vor allem von den älteren Zehlendorfern ziemlich skeptisch beäugt worden. Manche haben den Laden für eine Hippie-Bude gehalten, nur weil er helle Farben und schönes Holz bietet. „Einfach mal etwas Neues auszuprobieren, ist hier nicht jedermanns Sache“, sagt Janet Müller. Aber wenn Müller und Saak fachmännisch begannen, über Kaffee, Tee oder Kuchenzubereitung zu reden und Antworten zu geben auf die Fragen der Kundschaft, ist die Skepsis meist schnell verschwunden. Heute freuen sich Saak und Müller darüber, dass vor allem ältere Kunden kommen, um zu plaudern und manchmal auch, um die eigenen Sorgen loszuwerden.

Trotzdem liefen die ersten beiden Jahre in Zehlendorf zäh. „Aber langsam haben wir doch den Eindruck, dass wir hier wirklich angekommen sind“, sagt Christian Saak. Schließlich war das genau die Idee: an den Stadtrand zu gehen, um auch dort hochwertigen Kaffee und eine neue Cafékultur zu bieten, die sich in der Stadt seit Ende der Neunzigerjahre längst etabliert hatte.

Wenn man hinein geht ins „Coffee Cabana“ fühlt man sich an schwedische Cafés und ihre traditionelle Liebe zu Farben und zu Einrichtungsdetails erinnert. In Schweden bieten viele Kaffeehäuser allein schon wegen des eher schlechten Wetters im Land ein farbliches Kontrastprogramm. Auch Saak und Müller haben ihren Laden so hergerichtet, dass er an Urlaub erinnert. Die weiße Holztreppe, die Verkleidung an den Wänden, die Farben und Bilder sind jedenfalls so individuell gestaltet, dass man gerne bleibt, selbst wenn der Starbucks jenseits der Brücke die größeren Sessel und Sofas bietet.

Der Artikel gehört zum Zehlendorf-Blog, dem neuen Online Magazin des Tagesspiegels.

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