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Rund 650.000 Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen sind in dieser Adventszeit zur Wahl ihrer Gemeindeleitungen aufgerufen. Gewählt wird in insgesamt 317 Gemeinden, die alle drei Jahre neue Kirchenälteste bestimmen und so die Hälfte des Gremiums neu besetzen (hier eine Andacht in der Pauluskirche in Zehlendorf)

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Gemeindekirchenratswahl 2016: "Wählen für die Zukunft der Kirche!"

Am ersten Advent finden in Berlin die Wahlen für den Gemeindekirchenrat statt. Unser Gastautor engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Zehlendorfer Paulusgemeinde und sagt: Die GKR-Wahlen sind eine Chance für aktive Demokratie vor Ort.

In allen evangelischen Ortsgemeinden in Berlin ist der 1. Advent verbunden mit den Wahlen für den Gemeindekirchenrat (GKR). Kaum eine andere Organisation setzt so viel Wert auf ehrenamtliche Mitarbeit und direkte Bürgerbeteiligung wie die Kirche. Rund 650.000 Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen sind in dieser Adventszeit zur Wahl ihrer Gemeindeleitungen aufgerufen. Gewählt wird in insgesamt 317 Gemeinden, die alle drei Jahre neue Kirchenälteste bestimmen und so die Hälfte des Gremiums neu besetzen. Die Amtszeit beträgt jeweils sechs Jahre. In der Landeskirche der Evangelischen Kirche in Berlin, Brandenburg und Oberlausitz gibt es insgesamt rund 950.000 wahlberechtigte Protestanten. An den Gemeindekirchenratswahlen können konfirmierte Kirchenmitglieder ab 14 Jahren teilnehmen. Gewählt werden können Gemeindemitglieder ab 18 Jahren, ab 2017 können auf Beschluss der Synode auch Jugendliche ab 16 Jahren in die Gemeindeleitungen gewählt werden. Im Sprengel Berlin wird am 27. November gewählt, in den Regionen Potsdam und Görlitz sind auch spätere Wahltermine möglich. Viele Gemeinden haben sich wochenlang auf diese Wahlen vorbereitet. Die Mitarbeit im Gemeindekirchenrat ist ein wichtiges Element zivilgesellschaftlicher Mitverantwortung für die Prioritäten in Verkündigung und Dienst der Kirche vor Ort, für Öffentlichkeitsarbeit, Seelsorge, Unterricht und sozial-diakonische Arbeit der Ortsgemeinden, ihrer Beziehung zu Schulen, zu Kindertagesstätten, Pflegeheimen, zur Jugendarbeit und zur Begleitung von Flüchtlingen vor Ort.

Verschiedene Kompetenzen, Erfahrungen und Themengebiete sollen im GKR präsent werden

In der zentralen Paulusgemeinde in Zehlendorf z. B. haben sich zehn Kandidatinnen und Kandidaten neu für die Mitarbeit im kirchlichen Leitungsgremium vor Ort bereitgefunden; jeder Wahlberechtigte kann sechs Stimmen abgeben. Alle Kandidaten/innen haben sich bereits bei einem Wahlforum am 13. November öffentlich vorgestellt, ihre Selbstvorstellungen und Schwerpunkte sind außerdem im Gemeindebrief auf der Webseite nachzulesen. Verschiedene Kompetenzen, Erfahrungen und thematische Felder sollen im GKR durch einen guten Mix von Personen präsent werden. Auf der Webseite der Gemeinde sind sogar kurze Interviews mit den einzelnen Kandidaten veröffentlicht, so dass sie bekannter werden und man mit ihnen schon mal vorweg in Dialog kommen kann. 

Die Gemeinde hofft auf eine große Wahlbeteiligung, weil es wichtig ist, dass die große Bereitschaft der vielen qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten zur Mitarbeit eine breite Unterstützung aus der Gemeinde erfährt. Deshalb hat die Gemeinde sehr vielfältig für eine Beteiligung an der Wahl geworben. Am ersten Advent ist das Wahllokal im Gemeindehaus von 8.00 bis 18.00 Uhr (mit Pause während des Gottesdienstes zwischen 10.00 und 11.00 Uhr) geöffnet. Man muss im Wählerverzeichnis der Gemeinde stehen und sich ausweisen, um wählen zu können. Wahlbenachrichtigungsschreiben wurden bereits an alle Wahlberechtigten versandt. Mehr als zwanzig Beteiligte sichern eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahlen und bereiten allen, die kommen, einen herzlichen Empfang – Adventstee und Kekse eingeschlossen, sogar eine Adventsbäckerei für Familien mit Kindern. Gemeinsam gibt es den starken Willen: Wir wollen eine hohe Wahlbeteiligung erreichen!

Dietrich Werner ist Grundsatzreferent für Brot für die Welt, Berlin, und ehrenamtlich für die Paulusgemeinde tätig.

Weitere Information zur Gemeindekirchenratswahl finden Sie hier.

Dieser Gastbeitrag erscheint auf dem Debattenportal Tagesspiegel Steglitz-Zehlendorf. Die Redaktion hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Textes genommen. Das Portal steht auch für Meinungsbeiträge der Bürger und Muliplikatoren zur Verfügung. Wenden Sie sich dazu an steglitz-zehlendorf@tagesspiegel.de und folgen Sie der Redaktion Steglitz-Zehlendorf gerne auch auf Facebook und Twitter.   

Dietrich Werner

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