zum Hauptinhalt
Ab Montag geht in Berlin die Schule wieder los

© dpa/Bildfunk

Montag ist Schulstart in Berlin: Neue Lehrer bedeuten neue Chancen!

Unsere Autorin freut sich und ist gleichzeitig traurig - so ergeht es ihr meist, wenn die Ferien zu Ende gehen. Für den Zehlendorf Blog hat sie aufgeschrieben, was sie im neuen Schuljahr erwartet und warum sie jetzt mit ihrer Klasse zu den Großen gehört.

"Nur noch ein Jahr!", denke ich oft, wenn die Sommerferien enden und die 9. Klasse beginnt. "Noch ein Jahr, dann könnte ich von der Schule abgehen und eine Ausbildung machen." Daran denk ich immer, wenn ich mir in Erinnerung rufe, dass die Schule bald wieder anfängt. Ich denke an dieses eine Jahr, an neue Lehrer, an meine Mitschüler und an Hausaufgaben, Stress und Arbeit.

Kein Abitur wäre irgendwie gegen die Erwartungen

Theoretisch könnte ich nach der 9. abgehen und kein Abitur machen, doch das wäre irgendwie gegen die Erwartungen anderer. Somit ist man gewissermaßen schon verpflichtet, die 10., 11. und 12. Klasse zu besuchen.

Bis jetzt waren Neuntklässler immer die Großen, die Älteren, mit denen man wenig zu tun hat, aber noch nie habe ich die 9. Klasse mit mir oder meinen Freunden in Verbindung gebracht. Ich muss mir nun nicht mehr Dinge wie "ihr seid jetzt auf einem Gymnasium, das ist kein Kindergarten mehr!" anhören. Weil es auch für die Lehrer klar sein sollte, dass jeder aus meiner Klasse weiß, dass wir auf einem Gymnasium sind, genauso wie wir es in den letzten beiden Jahren auch wussten. Trotzdem habe ich in der siebten, genauso wie vereinzelt auch in der achten Klasse, so etwas ständig zu hören bekommen.

Die meisten Vorsätze halte ich nicht durch

Wir gehören jetzt zu den Älteren, Erfahreneren. Nicht mehr zu den kleinen Acht- und Siebtklässlern, auf die alle herabblicken. Trotzdem ist es so ähnlich wie die Einschulung in die 7. Klasse. Man freut sich, hat aber Respekt vor all den neuen Dingen, die auf einen zukommen: Neue Lehrer, neue Themen. Und hinzu kommt, dass meine Schule nun keine Klassenräume, sondern nur noch Fachräume hat.

Vor allem neue Lehrer können meiner Meinung nach wichtig für das Schuljahr sein, da sie das Schulleben am meisten beeinflussen und man somit mit neuen Lehrern auch eine neue Chance auf ein besseres Schuljahr hat.

Die Autorin Nina Rohrer
Die Autorin Nina Schröder ist 15 Jahre alt.

© privat

Wie immer nehme ich mir alle möglichen Dinge für das neue Schuljahr vor. Eine ordentlichere Hefterführung, mehr lernen, Hausaufgaben ausführlicher machen und natürlich bessere Noten. Meistens weiß ich jedoch von Anfang an, dass ich die meisten der Ideen nicht durchhalten werde. Trotzdem probiere ich es natürlich immer und stoße auf enttäuschende Ergebnisse.

Am Ende der Sommerferien freue ich mich merkwürdigerweise immer auf die Schule und bin gleichzeitig traurig, dass die Ferien enden. Ich weiß, dass ich mich einen Monat später wieder nach Ferien sehnen werde, wie viele andere Schüler auch, doch die Schule bestimmt meinen Tagesrhythmus. Ohne sie habe ich am Tag doppelt so viel Zeit wie sonst, was manchmal Langeweile hervorrufen kann. Aber auch nur bis ich kurz vor der Schule stehe und die Ferien sich plötzlich nicht mehr anfühlen wie Ferien, weil ich Bücher bestellen, Dinge für die Schule kaufen und mir im besten Falle noch einmal den alten Stoff der vergangenen Klasse angucken muss.

9. Klasse bedeutet auch: Drei Wochen Schülerpraktikum

Ich weiß schon genau, wie das neue Schuljahr wird. Unsere Klasse wird wie immer eine der lautesten sein, ich werde wie immer nach einiger Zeit die Tage bis zu den nächsten Ferien zählen. Und wie immer werde ich die Schule unendlich langweilig finden, bis irgendwann einmal etwas passieren wird, worüber dann die ganze Klasse spricht - ein Lehrerskandal, eine erschreckende Geschichte über einen Schüler oder sonstiges. Typisches Schulleben eben.

Obwohl, eines wird auf jeden Fall anders sein: Das Schülerpraktikum in diesem Schuljahr ist etwas Neues. Es bedeutet für uns Schüler, dass wir drei Wochen lang nicht in die Schule gehen müssen. Direkt nach Weihnachten beginnt es wie verlängerte Ferien, auf die ich wahrscheinlich auch sehnsüchtig warten und Tage zählen werde. Aber vielleicht gibt es noch einen anderen Impuls: Ein solches Praktikum hilft ganz bestimmt, dass ich mich noch mehr so fühlen werde wie ein Großer.

Die Autorin Nina Schröder ist 15 Jahre und geht in die 9. Klasse einer Zehlendorfer Schule. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels.

Nina Schröder

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false