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Ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung engagiert sind viele Menschen in Steglitz-Zehlendorf, darunter auch die Zehlendorferinnen Antje Strauss (links) und Brigitte Otto, die, wie auf diesem Bild zu sehen, im Flüchtlingsheim am Hohentwielsteig mitarbeiten.

© Nicki Pawlow

Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf informiert: 3000 Geflüchtete in 14 Unterkünften

Das Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf ist eines der größten in Deutschland, wir veröffentlichen eine gekürzte Version des aktuellen Newsletters mit vielen Informationen und Terminen.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, zum neuen Jahr wünschen wir Ihnen alles Gute und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit, uns bei den vielen von Ihnen zu bedanken, die sich im vergangenen Jahr in beispielhafter Weise für die Menschen eingesetzt haben, die als Geflüchtete in Steglitz-Zehlendorf Schutz gefunden haben: bei denen, die Deutsch unterrichtet oder bei der Essens-und Spendenausgabe geholfen haben, bei denen, die manchmal auch sehr kurzfristig als Sprachmittler oder für Fahrdienste zur Verfügung gestanden haben und bei denen, die Ausflüge, Sportveranstaltungen und unser Fest zum einjährigen Bestehen im vergangenen Jahr organisiert haben.

Viele unbegleitete minderjährige Geflüchtete kommen hinzu

Bei den Ärzten und Psychologen, die Außergewöhnliches leisten, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen in den Unterkünften, dem Bezirksamt und den Kirchen für die gute Zusammenarbeit sowie beim DRK Südwest für unser dortiges Büro und die darüber hinausgehende Unterstützung. Bei denen, die ihre Fähigkeiten in unsere Arbeitsgruppen eingebracht haben und bei unserer Facebook-Redaktion. Bei den vielen, die durch eine persönliche Betreuung von Geflüchteten bei deren Integration behilflich sind und bei denen, die einfach nur in ihrer Nachbarschaft um Verständnis für die Nöte und Sorgen dieser Menschen bitten. Und nicht zuletzt bei denen, die unsere gemeinsame Arbeit auch finanziell unterstützt haben. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön!

In unserem Bezirk hat sich in den letzten Monaten viel getan. So leben hier mittlerweile mehr als 3000 Geflüchtete in 14 Unterkünften. Dazu kommen noch Hunderte von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Geflüchtete, die in Wohnungen untergebracht sind. Acht Sporthallen werden bereits als Notunterkünfte genutzt, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Wie lange, weiß niemand. Ausstiegspläne sind bisher nicht bekannt und die Fragen der von der Nutzungsänderung betroffenen Schulen und Sportvereinen sind durchaus verständlich. Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen wir dazu beitragen, diese Problematik zu lösen. Dazu führen wir am 19. Januar 2016 eine Veranstaltung durch. Mehr dazu weiter unten.

VERANSTALTUNGEN IM JANUAR

12. Januar, 16:00 Uhr: „Hilfe für Helfer – (Steuer-)rechtliche Fragen zur Flüchtlingshilfe“:

Muss ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter steuerlich oder rechtlich etwas beachten, wenn ich die Flüchtlingshilfe unterstütze? Was muss ich als Vorstand einer Hilfsorganisation beachten, wenn uns ehrenamtliche Helfer unterstützen? Als gemeinnütziger Bildungsträger würde ich gerne kostenlose Deutschkurse für Flüchtlinge anbieten. Hat das steuerliche Konsequenzen? Um diese und weitere Fragen geht es bei einer Informationsveranstaltung, zu der das Willkommensbündnis gemeinsam mit Steuerberatungsgesellschaft Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG für Dienstag, 12. Januar 2016, um 16:00 Uhr in das DRK „Haus der Familie“, Düppelstraße 36 (Raum 403), 12163 Berlin-Steglitz einlädt. Ab 15:30 Uhr gibt es dort einen Begrüßungskaffee, die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr. Da wir nicht einschätzen können, wie der Platzbedarf sein wird, bitten wir um Anmeldung per E-Mail an WillkommensbuendnisSteglitzZehlendorf@gmx.net

19. Januar, 19:00 Uhr: Informationsveranstaltung zu den als Notunterkünfte genutzten Sporthallen in der Lessingstraße und in der Lauenburger Straße:

Seit vergangenem Oktober wird die Sochos-Sporthalle an der Steglitzer Lessingstraße als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt, seit kurz vor Weihnachten auch die benachbarte Sporthalle an der Lauenburger Straße. Wer wurde in diesen Hallen untergebracht, was geschieht dort, wie kann ich persönlich helfen und wie lange wird die Nutzung dauern? Darum geht es bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung, die das Willkommensbündnis gemeinsam mit den Betreibern der Unterkünfte, dem DRK Berlin Südwest und dem Stadtteilverein Schöneberg, und der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde am Dienstag, 19. Januar 2016 um 19:00 Uhr durchführen wird. Veranstaltungsort ist der Gemeindesaal der Lukas-Gemeinde, Friedrichsruher Straße 1–2, 12169 Berlin. Auf dem Podium werden u.a. der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp, und der Berliner Staatssekretär für Flüchtlingsfragen, Dieter Glietsch, Rede und Antwort stehen. Moderator ist der Journalist Arnd Henze vom ARD-Hauptstadtstudio.

Mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland, rund 3000 von ihnen sind in Steglitz-Zehlendorf gelandet, wo es mittlerweile 14 Unterkünfte für sie gibt.
Mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland, rund 3000 von ihnen sind in Steglitz-Zehlendorf gelandet, wo es mittlerweile 14 Unterkünfte für sie gibt.

© epd

30. Januar, 10:00 Uhr: Hallen-Fußballturnier um den Pokal des Willkommensbündnisses:

Acht Mannschaften aus verschiedenen Unterkünften, Schulen und der Berliner Kirchenliga werden am Samstag, 30. Januar 2016 um ab 10:00 Uhr gegeneinander antreten, um bei einem Fußball-Turnier erstmals um den Pokal des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf zu spielen. Das Turnier findet statt in der Sporthalle des Shadow-Gymnasiums, Beuckestraße 27-29, 14163 Berlin-Zehlendorf. Einlass ist ab 9:00 Uhr. Das Finale ist für 14:00 Uhr angesetzt. Bei dem Turnier, das auch von Hertha BSC unterstützt wir, sind Zuschauerinnen und Zuschauer herzlich willkommen.

WAS WIRD KONKRET GEBRAUCHT FÜR FLÜCHTLINGE

Täglich erreichen uns mehrere Dutzend Unterstützungsangebote. Manchmal recht allgemein formuliert mit „Ich möchte etwas für Flüchtlinge tun“ und dann wieder mit dem konkreten Angebot, Geflüchteten Deutsch beizubringen, sie zu begleiten oder als Arzt behilflich zu sein. Da es uns leider nicht immer möglich ist, nachzufragen oder gar zu beraten, hier einige Hinweise, damit Ihre Unterstützung auch ankommt: Aktuell werden ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht: - für die Bearbeitung und Koordinierung der Sachspendenangebote - für die Bearbeitung von Anfragen nach Dolmetschern und Übersetzern - für die Koordinierung des Fahrdienstes - für den Aufbau und die Betreuung von Nachbarschaftstreffs - für die juristische Mitarbeit in der geplanten Rechtshilfestelle - für die Koordinierung von Sportangeboten - für die Hilfe bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen Darüber hinaus werden zur Ergänzung unseres gut nachgefragten Pools an Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern noch weitere für Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Farsi, Houssa, Kurdisch, Paschtu, Serbisch, Somali, Tigrinya oder Urdu gesucht. Falls Sie in dem einen oder anderen Bereich mithelfen können, freuen wir uns über Ihre E-Mails an WillkommensbuendnisSteglitzZehlendorf@gmx.net

SACHSPENDEN

Auch bei den vielen Sachspendenangeboten fühlen wir uns gemeinsam mit den Betreibern der Unterkünfte immer wieder hin- und hergerissen. Einerseits sind wir im positiven Sinne überwältigt von der hohen Spendenbereitschaft und der damit verbundenen Anteilnahme, andererseits stehen in den Unterkünften nur begrenzte Lagerkapazitäten zur Verfügung. Um das Angebot zu kanalisieren und schon vor der Spende darüber zu informieren, was genau in den einzelnen Unterkünften benötigt wird, gibt es auf unserer Website unter http://www.willkommensbuendnis-steglitz-zehlendorf.de/deutschhome/ sachspenden/ einen „Sachspendenmelder“, in dem die jeweiligen Bedarfe in den einzelnen Flüchtlingseinrichtungen in Steglitz-Zehlendorf aufgelistet sind und der nach Möglichkeit immer montags aktualisiert wird. Was im Regelfall überhaupt nicht benötigt wird, sind Möbel. So stehen den Geflüchteten in den Unterkünften auf nur wenigen Quadratmetern ein Bett, Tisch, Stuhl und Schrank zur Verfügung, für mehr ist kein Platz vorhanden. Bestimmte Elektrogeräte, wie Röhrenfernseher, dürfen aus Sicherheitsgründen nicht aufgestellt werden.

WOHNUNGEN GESUCHT

Nach drei Monaten Aufenthalt haben Flüchtlinge in Berlin das Recht auf eine eigene Wohnung. Theoretisch. Praktisch sieht es aber so aus, dass viele bereits als geflüchtet anerkannte Personen noch immer in den Unterkünften leben. Schuld daran sind der angespannte Wohnungsmarkt und die mangelnde Bereitschaft, auch der politisch Verantwortlichen, um mehr Wohnraum für Flüchtlinge zu werben. Daher auch an dieser Stelle die dringende Bitte um Hilfe. Gesucht werden vor allem preiswerte Wohnungen für Familien mit Kindern und für Einzelpersonen, wobei für diese auch Zimmer in Wohngemeinschaften infrage kommen. Entsprechende Angebote und Informationen nehmen wir gerne per EMail entgegen.

RECHTSHILFE FÜR GEFLÜCHTETE

Ab kommendem Monat wir das Willkommensbündnis gemeinsam mit dem DRK Südwest für die in Steglitz-Zehlendorf lebenden Flüchtlinge eine juristische Erstberatung mit regelmäßigen Sprechstunden anbieten, kostenlos und ortsnah. Mehr dazu demnächst. Allgemeine Fragen dazu und Unterstützungsangebote bitte an uns.

PLAYBACK-THEATER

– Theaterarbeit mit Flüchtlingen: Improvisation überwindet Grenzen, Playback verbindet: Das Theaterprojekt „Gemischte Crew - Gemischtes Doppel" sucht noch Mitspielerinnen und Mitspieler, sowohl Geflüchtete als auch Berlinerinnen und Berliner zwischen 18 und 30 Jahren. Für das Mitspielen sind weder Erfahrungen im Theaterspiel noch Deutschkenntnisse erforderlich. Teilnahme kostenfrei! Achtung - neuer Ort: Paulusgemeinde Zehlendorf, Teltower Damm 6 (Nahe S-Bhf Zehlendorf), großer Saal im Gemeindehaus, 1. OG

Günther Schulze ist Sprecher des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf.
Günther Schulze ist Sprecher des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf.

© Thilo Rückeis

Die nächsten Termine: Impro-Workshop für junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren am 30. Januar 2016, 10:30 – 17:00 Uhr Die Gruppe wird jeweils zur Hälfte aus Geflüchteten und Berlinerinnen und Berlinern bestehen. In der „Multi-Kulti-Crew“ werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im „gemischten Doppel“ spielen. Damit erhöht sich die Chance, dass persönliche Beziehungen aufgebaut und über den Workshop hinaus gehalten werden können. Bitte Workshopunterlagen anfordern!

Feste Donnerstag-Playbackgruppe über 3 Monate Ab 4. Februar: Eine feste Improvisations-Trainingsgruppe als gemischtes Team (Flüchtlinge mit Berlinerinnen und Berlinern), immer donnerstags von 16:30 bis 19:00 Uhr. In der abschließenden 10. Sitzung findet eine kleine Performance für Freunde und Bekannte statt. Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Wendlandt, kontakt@wolfgangwendlandt.de

Der Autor ist Sprecher des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf, das sie hier finden. Telefon: +49 30 790 11 383, Mobil: +49 174 756 9521

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Günther Schulze

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