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Die Teske-Schule in Schöneberg stand jahrelang teilweise leer (Archivbild).

© Tagesspiegel/Susanne Vieth-Entus

Unterricht für Geflüchtete: In Berlin-Schöneberg starten drei neue Willkommensklassen

Die Räume sind knapp, dennoch richtet der Bezirk neue Willkommensklassen ein. Die ersten 45 Jugendlichen werden schon unterrichtet, weitere Klassen sollen folgen.

Die Bildungsverwaltung konnte am Dienstag einen Fortschritt bei der Versorgung von schulpflichtigen Geflüchteten verkünden.

Demnach sind innerhalb einer Woche 33 neue Willkommensklassen gebildet worden, so dass jetzt die Zahl von 348 Klassen an öffentlichen und privaten Schulen erreicht wurde.

Zu den Bezirken, in denen es aktuell vorangeht, gehört Tempelhof-Schöneberg. Allein im Mai starteten drei Klassen in der ehemaligen Teske-Schule an der Ella-Barowsky-Straße auf der Schöneberger Linse. 45 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahre werden jetzt dort unterrichtet. Fünf Lehrerinnen und Lehrer sind im Einsatz, von denen drei aus anderen Schulen umgesetzt wurden.

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Die Jungen und Mädchen, die alle in Tempelhof-Schöneberg wohnen, kommen unter anderem aus Afghanistan, Bulgarien, Georgien, Irak, Serbien, Syrien, Türkei, Ukraine, Usbekistan und Venezuela. Eine weitere kommt hier demnächst noch hinzu.

 Sprache ist der Schlüssel für eine schnelle Integration.

Tobias Dollase, Schulstadtrat

Insgesamt hat der Bezirk damit 74 Willkommensklassen eingerichtet, die von rund 1000 Schülerinnen und Schüler besucht werden.

„Die jungen Menschen sind da und wollen lernen, hier muss schnell geholfen werden. Denn Sprache ist der Schlüssel für eine schnelle Integration“, sagt Schulstadtrat Tobias Dollase (parteilos/für die CDU). „Ich freue mich deshalb sehr, dass wir gemeinsam auf einem guten Weg sind.“.

Unterrichtet wird in Schichten angeboten

Da es räumliche Engpässe gibt, werden die Jugendlichen der Teske-Schule im Wechsel vormittags und nachmittags unterrichtet. Sie haben 31 Schulstunden in der Woche. Aber nicht nur Jugendliche brauchen Willkommensklassen. Bedarf gibt es laut Dollase in allen Altersklassen. 14 weitere Klassen sollen demnächst aufgemacht werden.

Nach den Sommerferien sollen diese weiteren Klassen in der Teltow-Grundschule, Paul-Simmel-Grundschule, Havelland-Grundschule, 40. Grundschule, Georg-von-Giesche- sowie in der Theodor-Haubach-Schule an den Start gehen. Sie bieten Plätze für 216 Kinder und Jugendliche. Eine Warteliste von Schülern gebe es dann nicht mehr, kann Dollase verkünden.

Während die Räume für die Beschulung gefunden wurden, ist die Situation bei den Lehrkräften noch nicht gelöst. Insgesamt müssen für alle neu eingerichteten Willkommensklassen 21 Vollzeitstellen besetzt werden. Da aber viele Lehrer nicht in Vollzeit arbeiten, werden wesentlich mehr als 21 Pädagogen benötigt.

Teske-Schule: Ein hilfreicher Leerstand

Die Teske-Schule ist seit zehn Jahren kein Schulstandort mehr: Damals wurde sie wegen des Berliner Schülerrückgangs aufgegeben. Anders als viele andere leer stehende Schulgebäude wurde sie aber nicht verkauft oder umgewidmet, sondern blieb als Bezirksgebäude erhalten.

Genutzt wird es beispielsweise von der Musik- und Volkshochschule. So werden dort auch Deutschkurse für Erwachsene angeboten.

Zudem ist in dem alten Schulhaus auch der Verein „Schöneberg hilft“ untergebracht, der sich für Geflüchtete engagiert. Er hat im Schulgebäude Lerngruppen für ukrainische Jungen und Mädchen eingerichtet, die in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Dies erspart ihnen den Leerlauf, bis Willkommensklassen organisiert sind.

Diese Gruppen wurden vor gut einem Jahr unter Federführung des frühere Bildungsstaatssekretärs Hans-Jürgen Kuhn (Grüne) als zusätzliches Angebot für ukrainische Flüchtlinge gegründet. Kuhn engagiert sich seit Jahren bei „Schöneberg hilft“.

Mittelfristig soll die Teskse-Schule wieder als reguläre Schule genutzt werden. Das Gebäude und das gesamte Gelände sollen komplett saniert werden, um dann als Bildungs- und Freizeitcampus Schöneberger Linse auch eine dreizügige Grundschule zu beherbergen. Die Plätze werden dringend für das entstehende, gleichnamige Quartier gebraucht.

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  • Nach dem tödlichen Paternoster-Unfall in einem Bürogebäude: Im Rathaus Schöneberg sind die besonderen Personenaufzüge seit Jahren außer Betrieb
  • Weitere Willkommensklassen: 45 Jugendliche werden in der ehemaligen Teske-Schule unterrichtet
  • Gymnasiale Oberstufe verschoben, Mensa noch nicht eröffnet, Ärger um die Hausmeisterwohnung: Probleme an der Johanna-Eck-Schule
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