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Mandy und die Wollspenden. Rechts das Foto für den Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

© Mosaik

Wird „Mosaik“ verdrängt?: Alle helfen Mandy – doch die Berliner Behindertenwerkstatt ist in Sorge

In Spandau arbeiten 250 Menschen mit Behinderungen – wie Mandy. Doch hinter der Kulissen gibt es Ärger. Jetzt schaltet sich die Bürgermeisterin ein.

In den Mosaik-Werkstätten für Behinderte spielen sich gerade zwei Geschichten ab. Zuerst die gute mit Happyend: Vor drei Wochen hatte der Spandau-Newsletter von Mandy berichtet, die so gerne strickt, für Obdachlose Mützen anfertigen will, aber Wolle dafür benötigt. Ob vielleicht die Leserinnen und Leser spenden könnten?

Der Newsletter griff den Aufruf auf und fragte später nach der Resonanz: „Es hat uns wirklich sehr positiv überrascht und begeistert, welche Spendenbereitschaft die Spandauer an den Tag gelegt haben und auch immer noch legen“, sagte Mosaik-Sprecher Kai Wulfes dem Spandau-Newsletter: hier in voller Länge.

„Es ist so viel Wolle gespendet worden, dass Mandy den Rest des Jahres weiterstricken kann.“ Oben sehen Sie sein Foto, das er extra für die Tagesspiegel-Leser gemacht hat.

Doch es gibt auch Ärger bei Mosaik - das ist die zweite Geschichte, die im Spandau-Newsletter zu lesen war: Die Einrichtung fürchtet nämlich die Verdrängung. Seit 1984 gibt es die „Mosaik“-Behindertenwerkstätten am Askanierring – eine Spandauer Institution am Schleusener-Stadion. Zur Eröffnung kam damals sogar der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker.

Im Backsteinhaus-Ensemble arbeiten 250 Menschen mit Behinderung und 30 lehrende Handwerker, erzählte mal Frank Jeromin, Chef von Mosaik. Er ist Charlottenburger, aber selbst schon seit 1987 in Spandau tätig. Noch 2019 jubelte er im Tagesspiegel: „Wir können langfristig am Askanierring bleiben. Unser Mietvertrag wurde verlängert. Jetzt steht fest, dass wir bis 2031 bleiben können.“

[Jetzt im Tagesspiegel: Sieben Orte in Berlin-Spandau, wo Ukraine-Flüchtlinge jetzt unterkommen - Islamische Gemeinde, Hotel, Containerdorf. Und die marode Knobelsdorf-Kaserne kann womöglich doch bis 1500 Leute aufnehmen.]

Aber was passiert nach 2031 mit den Mosaik-Werkstätten? Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz Bima, verkauft Grundstücke und Immobilien, die der Bund nicht braucht – ob Kaserne, Uferweg oder eben das Areal am Askanierring 155/56. „Wir hatten ein Kauf-Angebot abgegeben. Dieses wurde zuletzt wegen höherer Gebote abgelehnt“, berichtet Mosaik enttäuscht. Zum Komplex gehört auch eine Kita mit knapp 200 Plätzen und die Tanzschule Broadway. 

[Immer konkret und aus Spandau: Den Bezirksnewsletter vom Tagesspiegel gibt es jetzt hier in voller Länge leute.tagesspiegel.de]

Die Werkstätten am Askanierring in Spandau.
Die Werkstätten am Askanierring in Spandau.

© Mosaik

Die Politik will jetzt helfen und verhindern, dass das Grundstück 2031 an einen privaten Investor verkauft wird, der dort Wohnungen bauen will. „Der Standort ist wichtig für das soziale Spandau und soll erhalten bleiben“, sagte Bürgermeisterin Carola Brückner, SPD, dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. „So eine Einrichtung darf nicht an den äußerten Stadtrand abgeschoben werden, sondern muss gut und zentral für die dort Arbeitenden zu erreichen sein.“ Sie unterstützt aber auch Pläne, dort weitere Sportflächen im nördlichen Teil des Grundstücks zu bauen.

Ihre Forderung: „Das Land Berlin soll das Grundstück kaufen und Mosaik als Erbpacht überlassen“, so Brückner. „Mosaik wiederum hätte dann Sicherheit über 2031 hinaus und kann das Tempo der Sanierung bestimmen und die Sanierung auf eigene Kosten an ihre Bedürfnisse anpassen.Hier der Kontakt: www.mosaik-berlin.de/de/betriebsstaette-spandau

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