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Bilanz der Sicherheitskräfte: Unfälle und Attacken in Berlins Silvesternacht

Für die Feuerwehr brachte die Silvesternacht weit mehr Arbeit als in den vergangenen Jahren, vier Menschen verloren Finger beim Zünden von Böllern, eine Frau starb bei einem Sturz von einem Dach, Linksextremisten griffen Polizisten an: eine Bilanz der Schattenseiten der Silvesternacht.

In der Silvesternacht wurden in Berlin nur sieben Personen festgenommen. Für die Feuerwehr brachte die Silvesternacht aber weit mehr Arbeit als in den vergangenen Jahren. Die Zahl der Brände stieg wegen der trockenen Witterung um mehr als 50 Prozent auf über 600. Viele Feuer wurden durch Raketen und Böller verursacht. Zwischen 19 Uhr und fünf Uhr früh galt der Ausnahmezustand. In Neukölln starb ein 74-Jähriger in seiner brennenden Wohnung, der Mann soll beim Basteln mit Benzin hantiert haben. Drei Autos wurden von Brandstiftern zerstört.

Über 1100- mal mussten Rettungswagen in der Nacht ausrücken. Vier Menschen verloren Finger beim Zünden von Böllern, hieß es bei der Feuerwehr. Eine Frau starb kurz nach Mitternacht in Kreuzberg beim Sturz vom Dach eines Hauses in einen Lichtschacht. Die 29-Jährige hatte mit Freunden auf dem Dach gefeiert. Ein 51-Jähriger erlitt in Treptow schwerste Verletzungen beim Sturz aus dem zweiten Stock. Nach Polizeiangaben hatte er sich aus dem Fenster gelehnt, um das Feuerwerk zu beobachten. In Kreuzberg fiel ein 21-Jähriger beim Böllern auf die Fahrbahn, er wurde von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Bei der Polizei stieg die Zahl der Einsätze in der Silvesternacht um knapp zehn Prozent auf 1860.

Linksextremisten haben in Kreuzberg einen Müllcontainer auf die Wrangelstraße geschoben und angezündet. Als Feuerwehr und Polizei eintrafen, bewarfen etwa 50 Personen die Beamten mit Böllern und feuerten Munition aus Signalpistolen ab. Die Feuerwehr musste sich zunächst zurückziehen, bis Verstärkung der Polizei eintraf. Festgenommen wurde niemand, der für politische Delikte zuständige Staatsschutz ermittelt.

Gegen 1 Uhr warfen Unbekannte Böller gegen das Gebäude des Polizeiabschnitts 56 am Zwickauer Damm und feuerten Raketen auf das Polizeigelände. Der Hintergrund ist unklar. Auch in Spandau brannte ein Müllcontainer. Aus einer Wohnung in der Straße an der Kappe heraus wurden Polizei und Feuerwehr mit rechtsradikalen Parolen begrüßt. Die Polizei löste die Party von zehn Personen auf und nahm die Personalien auf. Wer den Container mit Böllern entzündet hat, ist unklar. Auch zwei Autos wurden durch die Flammen beschädigt.

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