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BILANZ DER SILVESTERNACHT: Finger beim illegalen Böllern abgerissen, Partygäste mit Messer angegriffen

HELFER IM EINSATZDie Feuerwehr zählte Silvester zwischen 19 Uhr und 6 Uhr früh 1568 Einsätze – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Polizei sank die Zahl von 1800 auf 1700.

HELFER IM EINSATZ

Die Feuerwehr zählte Silvester zwischen 19 Uhr und 6 Uhr früh 1568 Einsätze – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Polizei sank die Zahl von 1800 auf 1700.

MEHR BRÄNDE

Die Zahl der Brände stieg deutlich von 231 auf 281. In der Weddinger Spanheimstraße setzte eine Rakete Gerümpel auf einem Balkon in Brand. Der Mieter sprang in Panik noch vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem fünften Stock, er erlitt schwerste Verletzungen. In der Skalitzer Straße in Kreuzberg mussten fünf Menschen mit einer Drehleiter aus einer brennenden Wohnung im fünften Stock gerettet werden. Am Neujahrstag ging der Dauereinsatz weiter, viele Wasserschäden durch Tauwetter hielten die Feuerwehr in Atem. In der Soldiner Straße in Wedding wurde ein Hausmeister von einem Eiszapfen getroffen und schwer verletzt. Zudem mussten in den Mittagsstunden des Neujahrstags zahlreiche Menschen in Krankenhäuser gebracht werden. In der Leitstelle hieß es, dass die meisten von ihnen nach einer durchzechten Nacht mit starken Kopfschmerzen aufgewacht seien.

BEIM BÖLLERN VERLETZT

Nach Polizeiangaben wurden elf Menschen durch Böller schwer verletzt. Der schrecklichste Unfall ereignete sich in Hellersdorf. Einer 27-Jährigen wurden um 3 Uhr früh zwei Finger der rechten Hand abgerissen, als sie einen sogenannten Polen-Böller auf dem Balkon zündete. Im Unfallkrankenhaus Berlin versuchten Ärzte in einer mehrstündigen Notoperation, die Reste der Hand zu retten. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Frau eingeleitet – illegale Böller fallen unter das Sprengstoffgesetz,

In Hohenschönhausen wurden mehrere Jugendliche zum Teil erheblich verletzt, als sie von einem 43-Jährigen mit Krachern beworfen wurden. Die Polizei kennt seine Identität, konnte ihn aber noch nicht festnehmen.

MANN BESCHOSSEN

In Charlottenburg wurde ein Passant wenige Minuten vor Mitternacht durch einen Schuss verletzt. Wer in der Tauentzienstraße auf den 27-Jährigen feuerte, ist unklar, er wurde am Unterschenkel getroffen.

MESSERSTICHE AUF PARTY

Einer der schwersten Gewaltvorfälle ereignete sich gegen 3 Uhr in der Kreuzberger Falckensteinstraße. Mehrere Unbekannte wollten eine geschlossene Veranstaltung in der „Champagneria“ betreten. Als sie nicht eingelassen wurden, zog einer der Männer ein Messer und verletzte einen 31-jährigen Gast lebensgefährlich. Auch eine 34-jährige Frau von dieser Feier wurde durch einen Messerstich verletzt. Die Täter flüchteten,eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

IN DEN RÜCKEN GESTOCHEN

Eine weitere Messerattacke ereignete sich gegen 3.45 Uhr ebenfalls in Kreuzberg. Ein 41-Jähriger, der mit mehreren Begleitern auf dem Gehweg der Fürbringerstraße unterwegs war, erhielt aus einer zweiten Fußgängergruppe im Vorbeigehen unvermittelt einen Stich in den Rücken. Lebensgefahr bestand nicht.

GROSSES REINEMACHEN

Für die BSR begann das große Aufräumen gegen 6 Uhr früh. Erleichtert wurde die Arbeit, weil durch Temperaturen deutlich über null Grad keine Straßen gestreut werden mussten. Als Erstes reinigten 60 Mann die Straße Unter den Linden vom Silvestermüll, denn am Mittag startete dort der traditionelle Neujahrslauf. Stadtweit waren bis zu 800 Mitarbeiter im Einsatz, zunächst an großen Straßen und Plätzen. Appelle der Umweltsenatorin, Silvestermüll selbst zu beseitigen wurden offensichtlich meist überhört. In den nächsten Tagen sollen schrittweise auch die Nebenstraßen und Wohnstraßen gesäubert werden . Ha

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