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Bildung im sozialen Brennpunkt: Hilfsprogramm gilt nicht für freie Schulen

Die SPD wollte Schulen im sozialen Brennpunkt helfen. Jetzt stellt sich heraus: Das Programm gilt nicht für freie Schulen. Dabei erfüllen neun von ihnen die Hauptbedingung: Über die Hälfte ihrer Kinder sind arm.

Freie Schulen mit einem hohen Anteil armer Kinder haben keinen Anspruch auf öffentliche Gelder für Brennpunktschulen. Das sogenannte Bonusprogramm stehe nach dem Willen des Parlaments nur öffentlichen Schulen zur Verfügung, heißt es in der Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage der grünen Abgeordneten Stefanie Remlinger. Das millionenschwere Bonusprogramm wurde aufgelegt, um Schulen zu helfen, in denen mehr als die Hälfte der Familien von staatlichen Transferleistungen leben.

An einer Katholischen Schule sind zwei Drittel der Kinder arm

Diese Bedingung erfüllen auch neun freie Schulen, wie aus der Anfrage hervorgeht. Den höchsten Anteil an „Transferkindern“ von bis zu 67 Prozent haben die Katholische Schule St. Paulus in Moabit, die August-Hermann-Francke-Schule in Spandau, die Islamische Grundschule Kreuzberg und die Arche-Schule in Hellersdorf. In der Immanuel-Schule Spandau, der Sancta-Maria-Schule der Hedwigschwestern in Nikolassee, der Freien Schule Pankow, der Caroline-von-Heydebrand-Schule in Zehlendorf sowie in der Schule am Westend liegt der Anteil armer Kinder unter 60 Prozent.

Was die knappe Finanzierung der freien Schulen bedeutet, hat gerade die Bürgerplattform Wedding-Moabit erfahren: Sie sucht bisher vergeblich nach genügend Sponsoren, um ihren Eltern die Zahlung eines Schulgeldes zu ersparen. zurzeit. Wie berichtet, kann die Schule nicht wie erhofft in diesem Jahr anfangen.

Freie Schulen bekommen nur rund zwei Drittel ihrer Kosten vom Land erstattet. Der Rest muss durch Elternbeiträge, Spenden oder durch die freien Träger selbst aufgebracht werden. Da dies schwierig ist, verdienen Lehrer freier Schulen mitunter weniger als beim Staat. Die Frage Remlingers, ob der Senat Lehrer freier Schulen „gezielt abwirbt“, verneint die Bildungsverwaltung.

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