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Flüchtlinge auf dem Dach der ehemaligen Gerhard-Hauptmann-Schule

© dpa

Bildungspolitik: Berlin will geschlossene Schulen reaktivieren

Seit den 90er Jahren wurden in Berlin rund 200 Schulen geschlossen. Einige sollen jetzt wiederbelebt werden - um die steigenden Schülerzahlen auffangen zu können.

Sie trugen so klangvolle Namen wie Tom Sawyer, Antonio Vivaldi oder Marco Polo, sie erinnerten an den Grafen Stauffenberg, Enid Blyton oder Martin Luther King, aber verschwinden mussten sie trotzdem: Rund 200 Schulen wurden wegen des Nachwende-Schülerrückgangs seit 1998 geschlossen – „aufgehoben“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Ihre Gebäude wurden abgerissen, anderen Schulen zugewiesen, umfunktioniert oder standen leer.

Die ersten werden jetzt wegen der steigenden Schülerzahlen wieder reaktiviert. Darüber gibt eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen Auskunft, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Den Vermerk „voraussichtliche Reaktivierung“ tragen inzwischen rund zehn frühere Schulgebäude, darunter in Pankow die ehemalige Archimedes-Schule (Falkenberger Straße), die Raoul-Wallenberg-Schule (Buschallee 86) und die Fallada-Oberschule (Blankenburger Straße), in Lichtenberg die Grundschule am Lindenhof (Hagenstraße 26), die Oranke- Schule (Konrad-Wolf-Straße) und die Olof-Palme-Schule (Paul-Junius-Straße) sowie in Marzahn-Hellersdorf die Schule an der Marzahner Promenade (Franz- Stenzer-Straße) und die Erich-Maria-Remarque-Schule (Naumburger Ring).

Schulen dienen als Nachbarschaftshäuser

Rund 40 Schulen wurden schon früher reaktiviert, allerdings unter neuem Namen oder in freier Trägerschaft. Letzteres gilt etwa für die Sakura-Grundschule in Mitte, die Ludwig-Erhard-Schule in Lichtenberg und die Jules-Verne-Schule in Marzahn-Hellersdorf.

Den größten Bekanntheitsgrad unter den leer stehenden Schulen hat wohl die Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg, die seit Jahren von Flüchtlingen besetzt ist. Drei Jahre lang hatte die Schöneberger Luise-und-Wilhelm-Teske-Schule leer gestanden, bevor sie im vergangenen Sommer zur regulären Flüchtlingsunterkunft wurde. Wie berichtet wird sie jetzt zu einer Schwerpunktschule für Flüchtlingskinder. Andere ehemalige Schulen werden als Nachbarschaftshäuser genutzt oder dienen etwa der Schulaufsicht.

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