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Berlin: Bingo? Taco!

Von Andreas Conrad Das BingoSchlüsselerlebnis? Also die Erfahrung mit dem Zahlenspiel, die sich am tiefsten eingeprägt hat?

Von Andreas Conrad

Das BingoSchlüsselerlebnis? Also die Erfahrung mit dem Zahlenspiel, die sich am tiefsten eingeprägt hat? Das war im vergangenen Sommer, an einem der ersten Tage des Deutsch-Amerikanischen Volksfests in Dahlem. Einst eine legendäre Veranstaltung, der freilich der Abzug der GI’s gar nicht gut bekommen ist. Ohne Schutzmacht zu bestehen, ist selbst für Volksfeste schwierig. Bingo ist dort eine feste Institution, das Zelt war früher meist gut besucht. An diesem denkwürdigen Abend jedoch: Ebbe. Kein Gast, der sich ins gähnend leere Bingo-Gehäuse gewagt hätte. Fast flehentlich bat der Conferencier die zu Tacos und amerikanischem Bier strebenden Volksfest-Gäste, doch innezuhalten, den Schritt zu ihm und den aufgestapelten Schätzen zu lenken. Alles Dinge, sogar kunterbunt statt schwarzweiß, die man getrost nach Hause tragen konnte. Doch niemand hat den armen Mann erhört, der gewiss einer der einsamsten war an jenem Tag. Allein an dieser Erinnerung lässt sich der Mut ermessen, der zur Bingo-Premiere am Potsdamer Platz geboten war. Wenn schon strapazierfähige Plüschbären als Lockmittel versagten, wie soll es dann beim ungeliebten Euro sein, der, wie dieser Tage deutlich erkennbar, einem immer schneller aus den Taschen rinnt, ein alles andere als bleibender Wert? Hofft man auf neue Besucherfluten aus dem Angelsächsischen? Und wie wirkt sich all dies aufs Bingospiel in Dahlem aus? Fragen über Fragen. Beim nächsten Volksfest wissen wir mehr.

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