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Berlin: Bis ans Limit

Der Ufa-Fabrik in Tempelhof droht eine weitere Kürzung der Mittel für dieses und nächstes Jahr. Am kommenden Montag wird der Unterausschuss Theater des Abgeordnetenhauses über die geplanten Kürzungen für das Kulturzentrum beschließen.

Der Ufa-Fabrik in Tempelhof droht eine weitere Kürzung der Mittel für dieses und nächstes Jahr. Am kommenden Montag wird der Unterausschuss Theater des Abgeordnetenhauses über die geplanten Kürzungen für das Kulturzentrum beschließen. Statt Streichungen in Höhe von 50 000 Euro im Jahr 2003 und 25 000 Euro in diesem Jahr muss der Betrieb – werden die Kürzungen beschlossen – nun mit insgesamt 95 000 Euro weniger rechnen. „Damit steht die Zukunft der Ufa-Fabrik auf sehr wackligen Beinen“, so die Betreiber der Kultur-Einrichtung.

Schon seit 1996 musste die Ufa-Fabrik jährlich den Verlust von finanziellen Mitteln in Höhe von 65 000 Euro kompensieren. Zur Aufrechterhaltung des Betriebes wurden diese größtenteils durch unbezahlte Arbeit ausgeglichen. Nach eigenen Angaben hat das Kulturzentrum jetzt die Grenze erreicht und kann erneute Kürzungen durch Ehrenämter nicht mehr kompensieren.

Denn die Förderung des Landes Berlin wird nicht für die zahlreichen Projekte, sondern ausschließlich für den Betrieb der Ufa-Fabrik verwendet. Allein 100 000 Euro muss die Kultureinrichtung jährlich an Pacht an das Land Berlin zahlen. „Dass dem Senat somit auch Geld zufließt, daran scheint kaum einer zu denken“, sagt Rudolf Brünger vom Kultur-Zentrum. Man dürfe zudem das internationale Renommee nicht vergessen.

Seit über 20 Jahren bietet die Einrichtung Künstlern aus aller Welt eine Plattform und fördert so den interkulturellen Austausch. Künstler der Ufa-Fabrik repräsentieren Berlin auf Kulturfestivals in Moskau, Seoul, Tokyo und Hongkong. Zwar habe Kultursenator Flierl versprochen, so Brünger, die Existenz und Arbeitsfähigkeit der Berliner Kultureinrichtungen zu erhalten, doch scheine dieses nur für die staatlichen Zentren zu gelten. „Wir, als freie Kultureinrichtung, fühlen uns den Kürzungen schutzlos ausgeliefert“, gesteht Brünger. Von der Kulturverwaltung war vor der Beschlussfassung am Montag gestern kein Kommentar zu erhalten. Vivien Leue

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