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Berlin: Bloß kein Lametta

Auch Künstler und Designer machen besondere Angebote zu Weihnachten

Ja doch, Weihnachten hat schon deswegen etwas mit der Zahl drei zu tun, weil es drei Könige aus dem Morgenland waren, die dem Jesusknaben zu Bethlehem huldigten. Aber daran haben die Organisatoren des „3&33-Marktes“ wohl kaum gedacht, der vom 16. bis 18. Dezember im Stadtbad Oderberger Straße in Prenzlauer Berg stattfindet. Der Grund ist vielmehr der: 33 Stunden lang werden hier handgemachte Dinge zwischen drei und 33 Euro verkauft. Aber es ist und bleibt doch ein Weihnachtsmarkt.

Nicht nur auf den pompös illuminierten Einkaufsstraßen brummt das Adventsgeschäft. Auch Künstler und Designer nutzen die Vorweihnachtszeit, um ihre Arbeiten unters Volk zu bringen. Und das ist nun wirklich keine Massenware. 3&33 ist schon zum dritten Mal dabei, mit jener fester Preisspanne, für die mitunter etwas nachgeholfen wird: „Viele Designer gehen mit ihren Preisen runter“, sagt Veranstalter Benjamin Joon. Auf dem Szene-Basar mit seinen über 50 Ständen kommen statt Weihnachtsliedern Elektro-Beats aus den Boxen. Nicht nur an den Ständen gibt es Kunst. Für den Markt wird der Raum eigens gestaltet, mit Videokunst, die über die stuckverzierten Wände flackert.

Das denkmalgeschützte Bad ist eine Herausforderung. Umständlich müssen Heizung und Strom gelegt und eine Menge Vorschriften eingehalten werden. Doch der Aufwand lohnt sich. „In den vergangenen Jahren konnten sich die Designer und Künstler kennen lernen und zusammen Projekte planen“, sagt Joon.

WM-Outfit ist das Thema des Modelabels „Die Profis“. Es ist eine der 36 Marken, die im temporären Verkaufsraum von „Berliner Klamotten“ an der Karl-Marx-Allee vertreten sind. Es ist bereits der dritte „Contemporary Salesroom“ der jungen Designer. Nach dem Weihnachtsgeschäft wird er noch bis zum 4. Februar geöffnet sein. Rote Kerzen, Christbaumkugeln und Lametta sucht man hier vergeblich. Stattdessen haben sich Mark Bendow und Flip Sellin um das Innendesign gekümmert und auch eine Lounge eingerichtet. „Die temporären Läden kann man immer wieder neu gestalten“, sagt Lennart Jondral, einer der Geschäftsführer von „Berliner Klamotten“.

MoKuzuMimi ist nicht etwa der Name eines japanischen Neujahrsrituals. Es ist die Abkürzung für „Moderne Kunst zum Mitnehmen“. Die gibt es am Nikolausabend in den Weddinger Gerichtshöfen: In transparenten Beuteln bieten 22 Künstler Geschenke unter 100 Euro an. Fotografen, Bildhauer, Maler und Designer haben in den Gewerbehöfen ihre Ateliers, die sie regelmäßig zur „Langen Nacht der Museen“ öffnen. Bei einem Glas Glühwein kann man dem Saxophonisten Harri Sjöström und dem Kabarettisten Klaus Nothnagel lauschen.

3&33-Markt, Stadtbad Oderberger Straße 57/59 in Prenzlauer Berg, 16. 12., 14-24 Uhr, 17. 12., 12-24 Uhr, 18. 12., 12-23 Uhr, Eintritt 3 Euro, www.3und33.de; Berliner Klamotten Contemporary Salesroom No. 3, bis 4. 2. 06, Karl-Marx-Allee 87 in Friedrichshain, Mo-Sa 11-20 Uhr, www.berlinerklamotten.de; MoKuzuMimi, Gerichtstraße 12/13 in Wedding, 6. 12., 18-24 Uhr, Eintritt frei, www.gerichtshoefe.de

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