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Berlin: Blutiger Streit wegen lauter Musik

Der Wissenschaftler berief sich auf Notwehr: Nach einem blutigen Streit unter Nachbarn wegen zu lauter Musik sitzt er seit gestern vor dem Landgericht. Der 32-Jährige hatte im November 2004 einen Regieassistenten in dem gemeinsam bewohnten Mietshaus in Kreuzberg durch mehrere Messerstiche verletzt.

Der Wissenschaftler berief sich auf Notwehr: Nach einem blutigen Streit unter Nachbarn wegen zu lauter Musik sitzt er seit gestern vor dem Landgericht. Der 32-Jährige hatte im November 2004 einen Regieassistenten in dem gemeinsam bewohnten Mietshaus in Kreuzberg durch mehrere Messerstiche verletzt. Über seine Verteidiger erklärte der Akademiker Jason M., er habe bei seinem Nachbarn geklingelt und sei unvermittelt angegriffen worden.

Auf Notwehr hatte sich M. bereits in zwei früheren Prozessen vor dem Landgericht berufen. Die damaligen Richter sprachen ihn im Juli 2005 und im November 2006 jeweils des versuchten Totschlags schuldig. Drei Jahre und zehn Monate Haft wurden verhängt. Beide Urteile aber hob der Bundesgerichtshof (BGH) auf Revision des Angeklagten auf. Im ersten Prozess wurde aus Sicht der Bundesrichter ein Tötungsvorsatz nicht nachgewiesen. Zuletzt bemängelten sie, Blutanhaftungen an Jason M.s Bekleidung seien nicht begutachtet worden.

Zu dem Streit war es in der Nacht zum 8. November 2004 in der Mittenwalder Straße gekommen. Gegen vier Uhr schreckte der gesundheitlich angeschlagene Sprachwissenschaftler aus dem Schlaf. Er ging ein Stockwerk höher, um den Störenfried zur Rede zu stellen. Nach Version von M. wurde er in den Würgegriff genommen. Er will in Panik ein Messer gezogen haben. Das Opfer sagte, M. habe sofort zugestochen. K. G.

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