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Berlin: Böger verhindert Abschiebung

Appell an Körting wegen des hochbegabten Russen

Bis zum Abitur darf Artem Yurchenko in Berlin bleiben. Das hat die Ausländerbehörde in Absprache mit Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gestern entschieden. „Am Montag bekommt der 17Jährige eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Schulbesuchs“, sagte Körtings Sprecherin Henrike Morgenstern. Der russische Junge, der von Schulsenator Klaus Böger (SPD) am Donnerstag mit einem Stipendium ausgezeichnet wurde, sei so gut integriert, seine Begabung müsse gefördert werden, begründete die Ausländerbehörde ihre Entscheidung. Ob die Aufenthaltserlaubnis nach dem Abitur verlängert werde, müsse man dann sehen.

Schulsenator Böger hat am Freitag im Tagesspiegel gelesen, dass die Ausländerbehörde dem hochbegabten Jungen bisher eine Aufenthaltserlaubnis verweigert hatte. Daraufhin appellierte er in einem Brief an seinen Senatskollegen Körting, dem Jungen auch „im Interesse unserer Gesellschaft“ eine Aufenthaltsgenehmigung zu gewähren.

Artem Yurchenko war vor drei Jahren nach dem Tod seiner Mutter in Russland zu seiner Schwester nach Berlin gekommen. Er lernte schnell Deutsch und gehört zu den Jahrgangsbesten der Ossietzky-Gesamtschule.

„Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, wie intensiv unsere Anstrengungen um Migrantenkinder sind, sie zu integrieren und sie zu Bildungsanstrengungen zu motivieren, um in unserem Land auf eigenen Füßen stehen zu können und einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden und sie aktiv mitzugestalten und voranzubringen“, schrieb Schulsenator Böger an Innensenator Körting. Die Abschiebung von Artem Yurchenko, der das in hervorragender Weise repräsentiere, hätte Böger für ein „verheerendes Signal an die Öffentlichkeit“ gehalten. clk

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