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Berlin: Böger will Unabhängigkeit vom ABM-Tropf erreichen

Die 130 Schulstationen stehen weiter auf wackeligen Füßen. 25 werden sogar - zumindest vorübergehend - geschlossen.

Die 130 Schulstationen stehen weiter auf wackeligen Füßen. 25 werden sogar - zumindest vorübergehend - geschlossen. Mittelfristig soll der Einsatz von Erzieherinnen aus dem Überhang der Kindertagesstätten die Einrichtungen unabhängiger von ABM-Geldern machen. Dies teilte jetzt Schulsenator Klaus Böger (SPD) auf Anfrage des CDU-Abgeordneten Stefan Schlede mit.

Laut Böger sind 60 Schulstationen "mindestens" bis zum Endes des laufenden Schuljahres gesichert. 45 weitere hätten "gute Aussichten" auf Verlängerung ihrer Förderung durch die Arbeitsämter. Von den gefährdeten 25 Stationen befinden sich 16 an Schulen, die am Schulversuch "Verlässliche Halbtagsschule" teilnehmen. Dies bedeute, dass hier ohnehin bis 14 Uhr ständig Ansprechpartner für die Kinder verfügbar seien, erläuterte Bögers Sprecher Thomas John gestern.

Vielleicht ist dies auch der Grund dafür sein, dass etwa der zuständige Volksbildungsstadtrat von Prenzlauer Berg, Burkhard Kleinert (PDS), gestern noch "keine Alarmsignale" aus den vier Schulen bekommen hatte, die laut Böger Ende Januar ihre Schulstationen schließen mussten. Kleinert will Bögers Angaben jetzt "prüfen lassen".

Im Februar läuft die Finanzierung von zehn weiteren Stationen aus, davon vier in Prenzlauer Berg, eine in Hellersdorf und fünf in Kreuzberg, wobei letztere vom Konzept der Schulstationen abweichen, da sie den Schwerpunkt "Gewaltprävention" anbieten.

Keine Schließung sondern voraussichtlich "nur" eine Versorgungslücke vom 31. März bis 29. September droht den sieben Schulstationen in Wilmersdorf, die vom freien Träger "g bibeg mbH" verantwortet werden.

Um die Schulstationen "mittelfristig" zu sichern und vom ABM-Tropf abzukoppeln, will Böger den Überhang bei den Erzieherstellen im Ladesschulamt nutzen. Vorrangig Schulen in sozialen Brennpunkten sollen demnach von der Bereitstellung von jährlich 30 Erzieherstellen profitieren.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt zwar diesen "sinnvollen Einsatz von Überhangkräften". Sie warnt aber davor, die bisher Beschäftigten in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Stattdessen sollten neue Schulstationenen gegründet werden, für die es einen großen Bedarf gebe, so GEW-Chef Ulrich Thöne. In die Schulstationen werden vornehmlich verhaltensauffällige Schüler geschickt, die den Unterricht stören.

sve

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