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Bölleranschlag bei Demo: Haftbefehl gegen Brüder beantragt

Nach dem Zünden mehrerer miteinander verbundenen Böller in der Nähe einer Demonstration linker Gruppen am Sonntag in Berlin ist gegen zwei Männer Haftbefehl erlassen worden.

Berlin - Den Brüdern im Alter von 47 und 50 Jahren aus Lichtenberg und Mecklenburg-Vorpommern sei jedoch gegen Meldeauflagen Haftverschonung gewährt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald. Ihnen wird das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen.

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft waren im Umfeld einer Demonstration zum 88. Todestag der Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Friedrichshain mehrere so genannte "Polenböller" per Fernzündung zur Detonation gebracht worden. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben Grunwalds hätte der an der S-Bahnbrücke in der Frankfurter Allee gezündete Sprengsatz aber schwere Verletzungen verursachen können.

Der Staatsanwaltschaft zufolge stellte sich der 47-Jährige noch am Sonntagnachmittag der Polizei. Sein älterer Bruder meldete sich bei den Ermittlungsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern. Beide seien in der Hauptstadt wegen politisch motivierter Straftaten bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten, betonte Grunwald. Ermittlern zufolge hat der Anschlag keinen rechtsradikalen Hintergrund. Die Männer hätten ihre Ablehnung bestimmter Rituale und Werte in linken Kreisen zum Ausdruck bringen wollen. (tso/ddp)

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