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Berlin: Bombenalarm in Tegel: Der herrenlose Koffer war leer

Ein herrenloser Koffer hat gestern weite Teile des Flughafens Tegel für rund anderthalb Stunden lahmgelegt. Es wurde vorsorglich Bombenalarm ausgelöst.

Ein herrenloser Koffer hat gestern weite Teile des Flughafens Tegel für rund anderthalb Stunden lahmgelegt. Es wurde vorsorglich Bombenalarm ausgelöst. Experten der Polizei sprengten das Gepäckstück, es erwies sich als leer. Trotz der Häufung der Fehlalarme erwägt die Flughafengesellschaft bisher nicht, so wie die Bahn gegen Besitzer zurückgelassener Koffer Regressansprüche zu stellen, sagte eine Sprecherin.

Der rote Trolley mit schwarzen Rollen wurde gegen 10.20 Uhr an der Bushaltestelle vor der Haupthalle entdeckt. Polizei und Bundesgrenzschutz räumten sofort die Halle, die angrenzende Nebelhalle und den Abfertigungsbereich über dem Parkhaus. Die Zufahrt wurde weiträumig abgesperrt. Der Koffer stand direkt an der Rückwand des Krawattenladens „Ties and More“. „Plötzlich kam ein Polizist und sagte, ich müsse raus“, berichtete Verkäuferin Justyna Gosciminska. Ihr blieb kaum Zeit, das Geschäft zu verschließen. Ähnlich erging es dem Personal der übrigen Geschäfte.

Von der Sperrung waren allerdings nur wenige Flüge betroffen. An 15 Abfertigungspositionen im Flugsteigring ging der Betrieb wie gewohnt weiter. Auch die Zufahrten zu den Parkplätzen und zum Innenring konnten weiter benutzt werden. So gab es keine nennenswerten Verspätungen. Zwei Flüge von Alitalia und Germanwings wurden von den gesperrten zu den offenen Bereichen verlegt.

Draußen brachten die Sprengstoffspezialisten ihren Roboter in Position und sprengten den Koffer mit einem HochdruckWasserstrahl. Ein lauter Knall um 11.49 Uhr, dann konnte Entwarnung gegeben werden. „Das passiert hier inzwischen zweimal pro Woche“, sagte eine Mitarbeiterin im Leysieffer-Restaurant. Hier verschwinden jedes Mal auch einige Gäste, ohne zu bezahlen. Schadensersatz zu fordern, dürfte aber kaum etwas bringen. In den meisten Fällen ließen sich der Kofferbesitzer ohnehin nicht ermitteln, sagt Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. An Regressansprüche denkt auch der Betreiber des „Boulevard Tegel“ nicht. Der Schaden sei „überschaubar“, sagt der Firmensprecher. -du

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