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Bombenfund: Blindgänger wurde gesprengt

Durch eine kontrollierte Sprengung ist am Donnerstagabend in der Berliner Innenstadt ein Bombenblindgänger unschädlich gemacht worden. Die Umgebung der Humboldt-Uni wurde dafür weiträumig abgesperrt.

Berlin - Zwei kleine Sprengladungen zerrissen die britische 500-Kilo-Bombe, auf die Bauarbeiter am Nachmittag auf dem Boulevard Unter den Linden gestoßen waren. Vor der Sprengung war unter anderem das Hauptgebäude der Humboldt-Universität geräumt worden. Nach Polizeiangaben wurde am Stahlmantel der Bombe eine Sprengladung angebracht, um den Zünder zu zerstören.

Der Fund des Bombenblindgängers hatte in Teilen der Berliner Innenstadt mitten im nachmittäglichen Berufsverkehr ein Verkehrschaos verursacht. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) informierte sich vor Ort über die Situation.

Die viel befahrene Verkehrsachse zwischen der Friedrichstraße und dem Alexanderplatz wurde vorläufig für den Verkehr gesperrt. Die Humboldt-Universität löste Feueralarm aus, um Studenten und Mitarbeiter zum Verlassen ihres Hauptgebäudes zu bewegen. Geräumt wurden unter anderem auch das Opernpalais und der Weihnachtsmarkt an der Staatsoper sowie die Eislaufbahn auf dem Bebelplatz.

Auch in Bürogebäuden sollten sich Beschäftigte vorläufig in Sicherheit bringen. Die Lindenoper musste wegen des Bombenfundes fast vor ihrer Haustür am Abend ihre Genralprobe für die Premiere von Mussorgskys Oper «Boris Godunow» verschieben, die Premiere bleibt aber am Sonntag auf dem Spielplan, betonte eine Sprecherin.

Die Busse der Linien 100, 200 und TXL werden über die Französische Straße umgeleitet. Die U-Bahnen dagegen verkehren nach Auskunft einer BVG-Sprecherin ganz normal.

Die Bauarbeiter entdeckten den Blindgänger den Angaben zufolge auf der Mittelinsel vor der Humboldt-Universität. Er lag in etwa dreieinhalb Meter Tiefe vor dem Reiterdenkmal Friedrichs des Großen. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Staatsoper, das Zeughaus Unter den Linden mit dem Deutschen Historischen Museum und die Neue Wache, die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik.

Nach Polizeiangaben steckte der Blindgänger senkrecht im Boden. Zunächst mussten die Feuerwerker den Zünder freilegen. Rund 200 Polizeibeamte bereiteten sich auf mögliche Evakuierungen vor.

Im Zweiten Weltkrieg war Berlin seit Herbst 1943 fast täglich Angriffsziel alliierter Bomber. Auch nach jahrzehntelanger Suche nach Blindgängern gehen die Polizeifeuerwerker davon aus, dass noch immer etwa 1000 nicht detonierte Fliegerbomben unentdeckt im Boden der Hauptstadt stecken. (tso/mhz/dpa)

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