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Bombe

© dpa

Bombenfund in Wilmersdorf: 12.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Eine 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat die Feuerwehr in Berlin-Wilmersdorf in Alarmbereitschaft versetzt. Alle Gebäude im Umkreis von 600 Metern wurden geräumt. Die Bewohner müssen in Notunterkünften lagern. Entwarnung gibt es erst um Mitternacht.

Der Fund einer 500-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Dienstagnachmittag in Wilmersdorf zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften geführt. Der Fundort in der Mecklenburgischen Straße 92 wurde weiträumig abgesperrt, Evakuierungen waren geplant, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Betroffen waren rund 12.000 Menschen. Gegen Mitternacht soll die Bombe von Spezialisten entschärft werden.

Die Experten wollten die Bombe, die über einen komplizierten chemischen Langzeitzünder verfügt, zunächst am Fundort unschädlich machen. Am Abend entschlossen sie sich jedoch, den Blindgänger mit einem Spezialfahrzeug in den nahe gelegenen Volkspark Wilmersdorf zu bringen, wie der Polizeisprecher sagte. "Die Kollegen sind optimistisch, dass sie das schaffen", fügte er hinzu. In der Grünanlage sollte sie den Planungen zufolge gegen Mitternacht entschärft werden. Die zunächst vorgesehene Evakuierung eines Krankenhauses konnte durch die dadurch geschaffene größere Entfernung wieder abgesagt werden.

Kleiner Bagger stößt auf die 500-Kilo-Bombe

In einem Umkreis von 500 bis 600 Metern um die Fundstelle wurde am späten Abend mit der Evakuierung von Häusern und Büros begonnen. Dazu klingelten Beamte an den Türen und erläuterten den Bewohnern die Situation. Als Notunterkünfte für all jene, die nicht zu Freunden und Bekannten gehen konnten, wurden Goethe- und Diesel- Gymnasium vorbereitet.

Ein Krisenstab kümmerte sich um die Koordination der Evakuierung. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit rund 400 Kräften im Einsatz. Alarmiert worden waren auch Spezialisten der Gasag und der Berliner Wasserbetriebe.

Die 500-Kilogramm-Bombe war am Nachmittag gegen 15.40 Uhr bei Ausschachtungsarbeiten mit einem kleinen Bagger gefunden worden. Sie lag den Angaben zufolge zwischen Bürgersteig und Eingangstür eines Hauses.

Geplant waren auch eine Sperrung der Autobahn zwischen den Abfahrten Bundesplatz und Konstanzer Straße in beiden Richtungen. Ebenfalls vorgesehen war die mögliche Schließung von jeweils zwei umliegenden S- und U-Bahnhöfen. Die Evakuierung des Sankt Gertrauden-Krankenhauses in der Paretzer Straße wurde hingegen abgesagt. Die Klinik verfügt über 400 Betten und eine Intensivstation. "Diese Aktion wäre ein echter Kraftakt gewesen", sagte ein Arzt.

Claudia Pietsch, Michael Klug (ddp)

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