zum Hauptinhalt

Berlin: Bordell-Prozess: Drei Polizisten auf der Anklage-Bank

Vor dem Landgericht ist gestern der so genannte Bordell-Prozess gegen drei Polizisten und weitere vier Angeklagte neu aufgerollt worden. Das Verfahren war im Januar geplatzt, weil die Nebenklagevertretung nicht fristgemäß geladen wurde.

Vor dem Landgericht ist gestern der so genannte Bordell-Prozess gegen drei Polizisten und weitere vier Angeklagte neu aufgerollt worden. Das Verfahren war im Januar geplatzt, weil die Nebenklagevertretung nicht fristgemäß geladen wurde. Den 33 bis 52 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, 1997 in Tiergarten ein als Pärchenclub getarntes Bordell gegründet und betrieben zu haben. In dem Etablissement mussten bis zu 23 vorwiegend aus Bulgarien stammende Frauen der Prostitution nachgehen.

Zu Prozessbeginn legten fünf der Angeklagten ein Teilgeständnis ab. Zwei Polizisten und eine Frau gaben zu, das Gründungsprotokoll für den Club im April 1997 mit unterschrieben zu haben. Die Barfrau gestand obendrein, für den befreundeten Bordellchef die Vereinssatzung geschrieben zu haben. Die Beamten hingegen bestritten vom Zweck der Vereinsgründung gewusst und dafür Geld erhalten zu haben. Ein 44-Jähriger sagte, er bedauere sehr, damit dem Ansehen der Polizei geschadet zu haben. Er habe damit seinem Vorgesetzten eine Gefälligkeit erweisen wollen. Der pensionierte Hauptkommissar entschuldigte sich schließlich vor Gericht bei seinen Kollegen. Er bedaure sehr, sie in die Sache mit hineingezogen zu haben. Der mitangeklagte Bordellinhaber habe ihn gebeten, Gründungsmitglieder zu beschaffen. Er habe gewusst, so der 52-Jährige, dass der als "Swingerclub" geführte Verein als Bordell weiterbetrieben werden sollte. Der Prozess geht am Mittwoch weiter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false