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Berlin: Brand in Dachstuhl: Dichter Rauch über Mitte

Ein bei Schweißarbeiten ausgebrochener Dachstuhlbrand hat gestern mehrere Wohnungen in einem achtstöckigen Plattenbau an der Mauerstraße 65-67 / Ecke Leipziger und Kronenstraße in Mitte verwüstet. Eine Mieterin wurde nach Feuerwehrangaben leicht verletzt, ein Bewohner kam mit Verdacht auf Rauchvergiftung in ein Krankenhaus.

Ein bei Schweißarbeiten ausgebrochener Dachstuhlbrand hat gestern mehrere Wohnungen in einem achtstöckigen Plattenbau an der Mauerstraße 65-67 / Ecke Leipziger und Kronenstraße in Mitte verwüstet. Eine Mieterin wurde nach Feuerwehrangaben leicht verletzt, ein Bewohner kam mit Verdacht auf Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Durch den Großeinsatz mit acht Löschzügen und weiteren Fahrzeugen kam es zu stundenlangen Verkehrsbehinderungen in der östlichen City. Mieter des Hauses kritisierten, die Feuerwehr sei erst 25 Minuten nach einem telefonischen Notruf eingetroffen.

Den ersten Alarm gab es nach Angaben der Feuerwehr um 11.45 Uhr. Der Anrufer habe aber eine falsche Adresse an der nahen Wilhelmstraße genannt. Ein Verkehrspolizist, der den Fahrzeugen zufällig begegnet und dann gefolgt war, bestätigte den Irrtum. Wenige Minuten später ging ein weiterer Anruf ein, diesmal mit der richtigen Adresse. Die Feuerwehr dirigierte ihre Einsatzkräfte um und schickte zusätzliche Wagen los. Wann diese eintrafen, konnte der Lagedienst allerdings noch nicht mitteilen. Gegen 14 Uhr galt die Lage formell als "geklärt", aber es waren noch nicht sämtliche Flammen gelöscht. Der Einsatz dauerte bis zum frühen Abend.

Bemerkt hatte den Brand der 18-jährige Ronny Gross, der im sechsten Stock des Hauses wohnt und gerade auf dem Heimweg war. "Ein Glück, dass ich gerade eine Freistunde hatte." Der Schüler will die Feuerwehr um 11.55 Uhr angerufen haben. "Ich habe ganz klar Mauerstraße gesagt." Doch erst um 12.20 Uhr seien Löschfahrzeuge gekommen. Dann habe es noch zehn Minuten gedauert, bevor die Löscharbeiten begannen. Später war zu beobachten, dass die Drehleitern für längere Zeit nicht genügten, um mit Löschrohren an den schwerer zugänglichen Brandherd im hinteren Gebäudeteil mit der Hausnummer 65 zu gelangen. Nach Feuerwehrangaben wurden mindestens 600 Quadratmeter im Dachgeschoss vernichtet. Inwieweit Wohnungen darunter durch Flammen oder Löschwasser beschädigt wurden, blieb unklar.

Die Wohnungsbaugesellschaft Bewoge als Vermieter bestätigte auf Nachfrage, eine Firma mit der Reparatur eines undichten Schrägfensters im Dachgeschoss beauftragt zu haben. Dazu seien Schweißarbeiten nötig gewesen. Nach der Schilderung von Hausbewohnern sollen die Arbeiter zuerst versucht haben, den dabei entstandenen Brand mit Wassereimern zu löschen. Wann die ersten Mieter in das evakuierte Haus zurückkehren können, ist noch offen. Die Bauaufsicht erschien bereits zu einer ersten Überprüfung.

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